Hand-in-Hand-Laden ist am Ende
Heute öffnet das Sozialgeschäft der Diakonie zum letzten Mal.
Ratingen. Eine soziale Institution der Dumeklemmerstadt ist dann Geschichte. „Mein Herz hing sehr an dem Laden, ich habe ihn damals mit eröffnet“, erinnert sich Meloefski. Am 17. Februar 1987 ging das Sozialgeschäft an den Start — das Ziel war von Anfang klar umrissen: „Kleiderspenden von Mitbürgern wurden kostengünstig an Bedürftige aus der Stadt verkauft, mit dem Erlös wurden notleidende Menschen unterstützt“, sagt die Mitgründerin.
Bis zuletzt war die Spendenbereitschaft ungebrochen, zahlreiche Menschen gaben ab, was sie nicht mehr benötigten zuhause. Wie viele Menschen durch das Geschäft unterstützt wurden, das kann nach über 25 Jahren niemand sagen. Es dürften viele gewesen sein. Zumal die Hilfe auf beiden Seiten erfolgreich war: Günstige Ware für kleines Geld ging an all jene, die nicht die finanzielle Möglichkeit hatten, sich teure Kleidung zu kaufen. Und das eingenommene Geld half ebenfalls. Oft ging es aber auch gar nicht um wirtschaftliche Hilfe, so Meloefski: „Für viele ältere Menschen waren wir auch eine regelmäßige Anlaufstelle für soziale Kontakte. Man hat sich ausgetauscht, viele nette Gespräche geführt und einfach Zeit miteinander verbracht. Das hatte eine große soziale Bedeutung für manchen Besucher. Doch damit ist ab dem heutigen Abend Schluss. Die Diakonie braucht die Räume für ein anderes wichtiges Projekt, Ersatz zu finden, war nicht möglich. Denn Geld für eine neue Bleibe gibt es nicht. „Einen Eigentümer, der uns ein Ladenlokal zur Verfügung stellt, haben wir leider nicht gefunden.“
Denn Geld zahlen kann die Diakonie für solch ein Geschäft nicht, schließlich sollen die Einnahmen nur den Bedürftigen zugutekommen und nicht in Betriebskosten fließen. Die Ansprüche für den Hand-in-Hand-Laden sind dabei nicht einmal besonders hoch, es reichen 60 Quadratmeter verteilt auf drei Räume. Die jetzt noch zu finden, darin glaubt im fünfköpfigen Team des Hand-in-Hand-Ladens niemand mehr. Sollte noch Ware übrigbleiben, wird sie weggegeben, denn ein Lager gibt es nicht. Für Roswitha Meloefski und ihre engagierten ehrenamtlichen Mitstreiterinnen bleibt so nur ein positiver Aspekt der Schließung — mehr Freizeit. Denn auch wenn nur ein Tag in der Woche geöffnet war, die Arbeitszeit lag viel höher. Schließlich musste die Ware gesichtet, sortiert und erfasst werden. Freuen kann sich die Ratingerin darüber aber doch nicht: „Ich werde den Laden vermissen.“