Herz Jesu lässt Glocken bald hinter Glas läuten
Vor fast zwei Jahren kamen erste Bröckchen vom Turm herunter. Ab der nächsten Woche wird er neu gestaltet.
Der Turm von Herz Jesu in Ratingen Ost wird repariert. Und wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dann werden die Passanten die Glocken sehen. Denn Herz Jesu soll eine Glaskuppel bekommen. Ab der kommenden Woche wird repariert und neu gestaltet.
Im Hintergrund wurde geguckt und diskutiert, wurden auch gestalterische Finessen durchgespielt, die der Turm aufgebaut werden könnte. Es gab Schallmessungen und Blicke über den Zaun. So kam dann die „Verglasung“ der Glockenstube ins Gespräch.
Das interessiert auch Norbert Jachtmann. Er ist amtlich bestellter Glockensachverständiger für das Erzbistum Köln und die Bistümer Aachen und Essen, der gleichzeitig Mitglied des Beratungsausschusses für das deutsche Glockenwesen ist.
Er wird natürlich noch ein Abnahme-Gutachten fertigen müssen, hält die Verglasung an drei Seiten des Turms — die rückwärtige Seite wird anders gestaltet — für eine interessante und machbare Lösung.
Technisch und statisch sei nichts gegen die Verwendung von Glas bei der Gestaltung der Glockenstube einzuwenden — man kann nach wie vor hören, was nicht nur die Stunde geschlagen hat.
Auch ihm sagt es zu, dass die Glocken nicht im verbergenden Stübchen schwingen, sondern dass man sie tatsächlich dabei betrachten kann.
Der Turm ist gut 24 Meter hoch und aus Kalksandstein gemauert, die roten Ziegel sind nur Verblendmauerwerk. Der Glockenstuhl mit den Schallöffnungen ruht auf Beton. Und das soll sich grundsätzlich auch bei der Renovierung nicht ändern. Das Glas übernimmt keine tragende Rolle — es vermittelt nur zwischen drinnen und draußen.