Homberg und Knittkuhl: Gemeinde bestimmt Zukunft mit

Die Mitglieder in Homberg und Knittkuhl werden befragt.

Homberg. Wie geht es weiter mit der evangelischen Kirchengemeinde Homberg? Die Mitglieder selbst haben es jetzt in der Hand, den Kurs der beiden Bezirke Homberg und Knittkuhl mitzubestimmen: Mit einer Gemeindebefragung will der Bevollmächtigtenausschuss, der mangels Presbyterium die Leitung innehat, wissen, wohin die Reise gehen soll. Wer zwölf Jahre und älter ist, bekommt in dieser Woche noch den Fragebogen zugeschickt.

Bei den beiden letzten Gemeindeversammlungen stand die Frage der Trennung der Bezirke Homberg und Knittkuhl schon im Raum. Von den jeweils 50 bis 60 anwesenden Mitgliedern sprachen sich viele dafür aus. Pfarrer Frank Schulte: „Wir wollen aber wissen, wie die ganze Gemeinde darüber denkt.“ Denn die Entscheidung hat eine große Tragweite.

Als eigenständige Gemeinde wäre weder Homberg noch Hubbelrath finanziell überlebensfähig. Es müssten also beide Bezirke fusionieren — Knittkuhl mit Gerresheim oder Ratingen-Süd, Homberg mit Ratingen. „Gerade mal Linnep, mit 2400 Mitgliedern die kleinste Gemeinde im Kirchenkreis, schafft es mit konstanten bis leicht steigenden Zahlen über die Runden zu kommen“, sagte Schulte. Von konstanten Zahlen sei man aber in Homberg weit entfernt: Die Gemeinde schrumpft jährlich um ein Prozent.

„Ohne Veränderungen, ohne einen Eingriff in den Bestand hat die Gemeinde Homberg aber keine Zukunft. Die heutigen Standards sind nicht zu halten, es muss eine Reduktion geben“, machte der Mettmanner Pfarrer und stellvertretende Superintendend Jürgen Artmann deutlich.

Als Vorsitzender des Bevollmächtigtenausschusses analysiert er die Finanzlage und die einzelnen Arbeitsfelder der Kirchengemeinde. Erst wenn die Kernfrage nach der Zukunft der Gemeinde geklärt sei, könne es mit der Personal- und Strategieentwicklung weitergehen.

Zur Durchführung der Befragung hat sich die Gemeinde professionelle Hilfe geholt: Die Düsseldorfer Medien- und Digitalagentur Vivaki berät bei der Erstellung der Fragebögen und wertet sie auch aus. Sozialwissenschaftler Volker Greger rechnet mit einem Rücklauf von 20 Prozent, was rund 600 Bögen entspricht. Damit sei die Befragung durchaus repräsentativ. Die Ergebnisse sollen nach den Sommerferien vorgestellt werden.