Lintorfer Schule erhält höheren Zuschuss

Die Toilettenaufsicht an der Eduard-Dietrich-Schule wird nach der Entscheidung im Rat ausnahmsweise mit 90 Prozent unterstützt. Der Förderverein ist an seine Grenzen gestoßen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Selbst bei kleinen Beträgen, die im städtischen Gesamtetat eine untergeordnete Rolle spielen, kann es in der Politik mitunter zu recht großen Meinungsverschiedenheiten kommen. Zentrale Frage: Wie viel Geld kann die Stadt für eine bestimmte Maßnahme geben? Im Rat ging es jetzt um die Toilettenaufsicht an der Eduard-Dietrich-Schule in Lintorf. Dort sei der Förderverein längst an seine Grenzen gestoßen, teilte die Verwaltung in einem Schreiben mit, eine alleinige Finanzierung der Toilettenaufsicht sei nicht mehr möglich. Nun hat das Stadtparlament bereits im vergangenen Jahr beschlossen, die Bezuschussung der Personalkosten für eine Toilettenaufsicht auch auf die Ratinger Grundschulen auszuweiten. Bisher gab es nur Geld für drei weiterführende Schulen — und zwar die Martin-Luther-King-Gesamtschule, das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium.

Die Eduard-Dietrich-Schule profitiert bereits von diesem erweiterten Programm: Zurzeit werden dem Förderverein für die Arbeit der Aufsichtsperson 50 Prozent von 520 Euro pro Monat zur Verfügung gestellt. Doch das Geld reicht nicht aus. Rolf Steuwe, der Erste Beigordnete und Schuldezernent, betonte, dass es sich um eine Sondersituation handele. Grund: Die Toilettenanlagen verteilen sich auf mehrere Standorte und können nicht immer oder gar nicht genutzt werden.

Besonders stark werden die Toiletten im Erdgeschoss in Anspruch genommen. „Tatsache ist, dass wir insgesamt zu wenige Toiletten haben“, sagt Schulleiterin Edith Winter. Mit Hilfe des erhöhten Zuschusses könne man der erforderlichen Reinigungsintensität in den genutzten WC-Anlagen Rechnung tragen. Die Stadt stellt klar: Bis auf die Eduard-Dietrich-Schule verfügen alle anderen Ratinger Grundschulen über ausreichend große Pausen-Toilettenanlagen auf dem Schulgrundstück oder im Schulgebäude. Mit einem Erhöhungsantrag anderer Schulen sei also nicht zu rechnen. Da die Schulen in der Verantwortung stehen, sich um die Sauberkeit der Toilettenanlagen zu kümmern, sollten nicht 100 Prozent (wie von der Eduard-Dietrich-Schule beantragt), sondern maximal 90 Prozent der Kosten übernommen werden. Aus Sicht der CDU-Fraktion ist diese Förderquote eindeutig zu hoch. Steuwe betonte, dass es sich um einen Sonderfall handele. Die Sorge um einen Präzedenzfall sei unbegründet. Mit großer Mehrheit beschloss der Rat die Erhöhung. Die Christdemokraten konnten sich mit der deutlich erhöhten Fördermaßnahme nicht anfreunden.

Die Beträge für die Schulen, die Gelder in Anspruch nehmen, sind vergleichsweise gering: Im städtischen Haushalt sind 24 978 Euro für die Gewährung der Zuschüsse bis zum Schuljahresende vorhanden, benötigt werden rund 21 000 Euro. Die Erhöhung des Zuschusses auf 90 Prozent für die Eduard-Dietrich-Schule sei schon eingerechnet, teilte die Stadt mit. Schulleiterin Edith Winter freute sich über die gute Nachricht aus dem Rat.