Mehr Platz für Patienten und Pflege

Die St. Marien-Krankenhaus GmbH investiert zehn Millionen Euro in einen Anbau. Ein weiteres Projekt ist bereits in Planung.

Foto: abz

Ratingen. Gerda Grzesiczek und Horst Ludwigs sind umgezogen — nur einen Steinwurf vom alten Gebäude entfernt, in dem sie seit längerer Zeit betreut wurden. Jetzt leben sie in einer neuen Wohnung — in einem frisch errichteten Gebäude, das aus Sicht des früheren NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) beispielhaft ist. Der Politiker ist mittlerweile als Beauftragter der Bundesregierung für Patienten und Pflege unterwegs.

Der gestrige Besuch in Ratingen gehörte zweifellos zu den angenehmeren Terminen, denn die Strategie der St.Marien-Krankenhaus GmbH sei richtig und angesichts der massiven Qualitätsnot bei der Betreuung älterer Menschen vor allem sehr wichtig, betonte Laumann.

Karl-JosefLaumann, Beauftragter der Bundesregierung für Patienten und Pflege

Er unterstrich: „Wir werden auch weiterhin die klassischen Altenheime brauchen.“ Doch es gehe auch darum, die Verbundstruktur auszubauen. Das ist die Strategie der St. Marien-Krankenhaus GmbH, die bereits massiv investiert und ein weiteres Projekt im Blick hat. Die GmbH hat als Träger des St. Marien-Seniorenheims den Altenpflege-Anbau nun verwirklicht. Davon konnte sich Laumann gestern überzeugen. Ab dem Jahr 2018 müssen nach gesetzlicher Vorgabe in NRW stationäre Pflegeheime einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent anbieten (dazu gehört auch eine Nasszelle). In dem Neubau sind 21 Einzelzimmer in einer Gesamtgröße von jeweils 22 Quadratmetern vorgesehen. Auch die Verwaltung hat in dem L-förmigen Anbau Platz gefunden. In einem zweiten Schritt ging es an das bestehende Gebäude des Seniorenheims, das zurzeit abschnittsweise modernisiert wird. Zudem wird ein weiteres Angebot für demenzerkrankte Menschen mit einem geschützten Garten und einem Innenhof geschaffen.

Ein weiterer Vorteil: Man kann die bisherige Bewohnerzahl von 168 gemäß den neuen gesetzlichen Vorgaben weiterhin halten. Rolf Theißen, der Beiratsvorsitzende, räumte bei der damaligen Vorstellung der Projekte ein, dass man ebenso vor der Überlegung gestanden habe, einen völlig anderen Weg einzuschlagen, nämlich Plätze abzubauen.

Letztlich habe man sich für diese offensive Strategie entschieden, weil die demografische Entwicklung in Ratingen dieses Konzept trage. Und so steht demnächst eine weitere Investition ins Haus: Auf der Tiefgarage soll es einen Neubau geben, der Platz für betreutes Wohnen bietet. 35 bis 40 Wohneinheiten seien dort vorgesehen, erklärte Geschäftsführer Hermsen. Und es seien zwölf Tagespflegeplätze geplant — was wiederum Laumann sehr freute, denn der Bedarf in diesem Bereich nehme weiter zu.

Möglicherweise wird man die Zahl dieser Plätze am Standort an der Werdener Straße noch erhöhen. Ab dem Jahr 2018 soll dieses weitere millionenschwere Projekt in Angriff genommen werden.

„Mit einem weiteren Neubau, der auf der Tiefgarage entstehen soll, hätten wird dann unsere Verbundstruktur für Ratingen abgerundet“, betonte Hermsen. Die GmbH hat bis jetzt rund zehn Millionen Euro investiert. Laumann nahm dies erfreut zur Kenntnis.