Mit Qi Gong entspannen und Kraft für den Alltag sammeln

Im Park neben der St. Anna-Kirche treffen sich immer montags zahlreiche Menschen, um etwas für Körper und Geist zu tun.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Kurz vor acht Uhr hat sich im Park neben der St. Anna Kirche schon eine Gruppe Menschen versammelt, um gemeinsam beim „Qi Gong“ Körper und den Geist zu harmonisieren und zu entspannen. Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel durch die Zweige der alten Kastanienbäume und verströmt eine beruhigende Stimmung.

Mittels sanfter Bewegungen und Übungen, kombiniert mit bewusster Atmung, erlernen die Teilnehmer, wichtige Grundlagen für das körperliche und geistige Wohlergehen. „Es gibt in der heutigen Zeit genug Stress und Anspannung im Alltag. Da ist es wichtig, sich zwischendurch auch einmal Zeit zum Entspannen zu nehmen. Das ist hier im Park besonders schön. Wir sind im Freien an der frischen Luft, mitten im Dorf, um uns herum pulsiert das Leben und hier unter den Kastanien finden wir einen Ruhepool zum Entspannen. Wenn dann auch noch das Wetter wie bisher mitspielt, ist das ein regelrechtes Geschenk“, sagt Dagmar Möhlmann.

Seit der ersten Unterrichtsstunde ist sie dabei. „Manchmal fällt es montags morgens schon ein wenig schwer, sich aufzuraffen, aber wenn ich dann hier bin, bin ich froh, mich überwunden zu haben. Das einfache Abschalten und Entspannen ist ein Schlüssel zur Energiegewinnung für den Tag, den man dann viel entspannter angehen kann“, fügte sie hinzu.

Manch einer mag jetzt denken, dass es mit dem Abschalten etwas schwierig wird, wenn am laufenden Band die Autos am Park vorbei rauschen, die Kirchturmglocken läuten, ein Krankenwagen mit Martinshorngeheul vorbei jagt oder die Flugzeuge im Fünfminutentakt über den Park starten. Aber es geht, sind sich die Teilnehmer einig, wenn man sich darauf einlässt. Und mit ein wenig Übung klappt es ganz gut, die störenden Hintergrundgeräusche auszublenden, sich sanft zur Seite zu drehen, die Arme der Sonne entgegenzustrecken und dabei den Energiefluss zu spüren, der durch den Körper fließt.

In ihrer siebenjährigen Ausbildung zum Tai-Chi- und Qi- Gong-Übungsleiter hat Beate Christianhemmers, wenn es möglich war, im Freien geübt. Dabei lernte sie, dass es dort viel intensiver möglich ist, sich selbst und die Natur wahrzunehmen. „Eine Übungsstunde baut sich auf aus Aufwärmen, Gelenke lockern, Kreislauf aktivieren und Ankommen. Es folgt eine feststehende Folge aus Bewegungsabläufen. Diese tragen zur Gesundung von Körper, Geist und Seele bei“, erklärte die Übungsleiterin.

Sie weiß, wovon sie spricht. Seit 1990 leitet sie die Gymnastikgruppe der Turnabteilung im TuS und gibt seit 2015 auch Kurse im TuS fit. In ihrem weiteren Beruf als Heilpraktikerin hat sie sich als Therapieschwerpunkt den Bewegungsapparat gewählt. Prävention, Rehasport und Rückentraining sind ihre Passion.