Neue Halle ist schon wieder zu klein
Für 4,85 Millionen Euro entstand der benötigte Neubau, der bereits jetzt an seine Grenzen stößt.
Eines ist sicher, kalte Füße bekommt in der neuen Sporthalle der Martin-Luther-King-Schule (MLKS) so schnell niemand. Denn das 4,85 Millionen Euro teure Bauwerk, das Bürgermeister Klaus Pesch heute Nachmittag offiziell eröffnen wird, verfügt über eine Fußbodenheizung: „Das ist natürlich eine tolle Sache“, freut sich Schulleiterin Irene Schulz, die aber vor allem froh ist, dass die Arbeiten endlich vorbei sind und das Gebäude, das neben dem Sportbereich auch noch über Klassen- und einen Mehrzweckraum verfügt, endlich zur Verfügung steht: „Das war eine anstrengende Zeit. Ich bin sehr froh, dass sich die zuständigen Leute im Rathaus, aber auch unser Hausmeister hier weit über den normalen Rahmen hinaus engagiert haben, damit alles fertig wird.“
Denn der Bau der Halle ist eine Geschichte, in der sich einige unglückliche Zufälle aneinander reihten. Der erste Generalunternehmer ging pleite, später klauten Diebe nahezu zwei Mal alle bereits verlegten Stromkabel aus dem Rohbau — all das führte zu langen Verzögerungen. „Dabei brauchten wir diese Halle ganz dringend“, so Schulz, die nun aber bereits feststellen muss, dass die rasant steigende Zahl der Schüler dazu führt, dass die Kapazitäten nicht ausreichen: „Wir haben im Stundenplan hier 114 Sportstunden pro Woche festgelegt, brauchen aber insgesamt mittlerweile 160 Stunden.“
Insgesamt 2500 Quadratmeter Nutzfläche hat der Neubau. Die Sportfläche besteht aus einem Doppelschwingboden, der für alle Sportarten geeignet ist und besonders schonend für die Gelenke ist.
Doch in dem Neubau wird nicht bloß Sport getrieben. Als einzige Schule in der Stadt hat die MLKS auf der Halle eine Etage, in der drei Klassenzimmer und ein großer Mehrzweckraum untergebracht sind.
Der wurde in den vergangenen Tagen bereits für die Abiturklausuren benutzt, wird aber auch danach dringend gebraucht, wie Irene Schulz sagt: „Jetzt haben wir endlich einen großen Raum für Lehrerkonferenzen. Das war bisher kaum möglich, da wir keinen Platz hatten, alle rund 100 Kollegen in einen Raum unterzubringen. Die sind alle auf drei Lehrerzimmer verteilt, weil es nicht anders geht.“
Diese Lösung bleibt zwar auch weiter bestehen, doch zumindest das Platzproblem bei Besprechungen ist gelöst.
Rein theoretisch würden alle Räume in der ersten Etage sogar über eine Terrasse verfügen — rein theoretisch aber nur: „Das ist der zweite Rettungsweg, der auch nur durch alarmgesicherte Türen zu betreten ist“, sagt die Schulleiterin.
Aber immerhin, es gibt sowohl dem großen Mehrzweckraum als auch den drei Klassenzimmern ein gemütlicheres Ambiente. Die neuen Räume für den Unterricht sind alle mit Beamern und abschließbaren Wandschränken ausgestattet. Wie in allen anderen Gebäudeteilen auch testet die Gesamtschule hier ein ganz neues System, das Schulz erklärt: „Wir haben das Lehrerraum-System eingeführt. Es gibt also keine festen Räume mehr für die Klassen. Das wird bisher von allen sehr gut angenommen.“ Die Zeit der Bauarbeiten ist übrigens noch nicht vorbei: In den Sommerferien startet die Erweiterung der Mensa, denn auch die hat ihre Kapazitäten längst erreicht.