Neue Plätze für betreutes Wohnen

Die St. Marien-Krankenhaus GmbH erweitert das Seniorenheim um einen Anbau und plant neue Wohnungen.

Foto: Achim Blazy

Die St. Marien-Krankenhaus GmbH investiert massiv in die Zukunft und hat dabei einen ausgesprochenen Wachstumsmarkt im Blick: Es geht um ältere Menschen, die fachliche Pflege und Betreuung brauchen.

Bis zum Jahr 2030 werde sich die Zahl der sogenannten Hochbetagten (Menschen ab 80) in Ratingen um 70 Prozent erhöhen, betonte Ralf Hermsen, Geschäftsführer der GmbH, bei der Vorstellung zweier Projekte, die angesichts des Investitionsvolumens auf dem Krankenhaus-Markt durchaus aufhorchen lassen.

So wird ab dem kommenden Sommer zunächst ein neues Bauprojekt starten. Die GmbH wird als Träger des St. Marien-Seniorenheims einen Altenpflege-Anbau verwirklichen. Ab dem Jahr 2018 müssen nach gesetzlicher Vorgabe in NRW stationäre Pflegeheime einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent anbieten (dazu gehört auch eine Nasszelle).

In dem Neubau sind rund 21 zusätzliche Einzelzimmer in einer Gesamtgröße von jeweils 22 Quadratmetern vorgesehen. Auch die Verwaltung wird in dem L-förmigen Anbau Platz finden. Ist diese Maßnahme abgeschlossen, geht es in einem zweiten Schritt an das bestehende Gebäude des Seniorenheims, das abschnittsweise modernisiert wird. Gleichzeitig wird im heutigen Verwaltungsbereich ein weiteres Angebot für demenzerkrankte Menschen mit einem geschützten Garten und einem Innenhof geschaffen. Ein weiterer Vorteil: Man kann die heutige Bewohnerzahl von 168 auch gemäß den neuen gesetzlichen Vorgaben halten.

Rolf Theißen, der Beiratsvorsitzende, räumte ein, dass man auch vor der Überlegung stand, einen völlig anderen Weg einzuschlagen, also Plätze abzubauen. Letztlich habe man sich für die offensive Strategie entschieden, weil die demografische Entwicklung in Ratingen dieses Konzept trage.

Und so steht eine weitere Investition ins Haus: Auf der Tiefgarage soll es einen Neubau geben, der Platz für betreutes Wohnen bietet. 45 Wohneinheiten seien dort vorgesehen, erklärt Geschäftsführer Hermsen. Das Investitionsvolumen beträgt in diesem Bereich rund 7,5 Millionen Euro.

Man treibe die Planungen zu diesem Projekt parallel voran, so Hermsen. Das erste Vorhaben soll in spätestens drei Jahren komplett abgeschlossen sein.

Die GmbH hat das Architekturbüro KFP in Essen mit der Projektplanung beauftragt, das auf Maßnahmen dieser Art spezialisiert ist. Man will sicherstellen, dass die Belastungen während der Bauphase so gering wie möglich gehalten werden.