Neuer Anlauf für Felderhof
Nach langer Pause soll wieder Bewegung in das letzte große Wohnprojekt kommen. Am Freitag startet dazu auch ein Internet-Blog.
Ratingen. „Baubeginn im Spätsommer 2011“ — das war einmal die Hoffnung von Investor „InDor“ (ein Tochterunternehmen der Bauträger Interboden und Dornieden), um am Felderhof das letzte große Wohnbauprojekt im Stadtgebiet auf den Weg bringen zu können. Diese optimistische Zeitrechnung, aufgestellt Ende 2010, ist längst Makulatur.
Vor knapp einem Jahr hatte die Politik die Offenlegung des Bebauungsplanes geblockt, weil es hinsichtlich der ungelösten Verkehrsprobleme, aber vor allem wegen der Sanierung der Altlasten noch zu viele Unklarheiten gegeben hat. Außerdem stieß die geplante Bebauungsdichte auf Widerstand.
Beschlossen wurde letztlich, dass es an der Lärmschutzwand der Bahnstrecke auf einem 16 Meter breiten Streifen keine Wohnbebauung, sondern nur Garagen und Stellplätze geben soll. Zum Ausgleich für wegfallende Wohnungen sollten andere Gebäude aufgestockt werden. Insgesamt sind auf den 6,4 Hektar gut 250 Wohneinheiten geplant.
Wesentlich vertrackter stellt sich die Lage bei der Sanierung dar. Bekanntlich wurden trotz einer ersten Sanierung des Geländes der ehemaligen Spiegelglasfabrik noch zwei so genannte Schadstoff-„Linsen“ mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und Schleifpulver auf Eisenoxid-Basis im Boden gefunden, die ausgegraben und entsorgt werden müssen.
Wie die Stadtverwaltung auf eine Anfrage im Bezirksausschuss West mitteilt, habe der Kreis dem Grundstückseigentümer die Frist zur Sanierung bis Juni 2013 verlängert. Nach Beurteilung durch die Untere Bodenschutzbehörde geht von der Altlast keine unmittelbare Gefahr aus.
Gebaut werden darf aber erst nach vollständiger Sanierung. Wie die Sanierung umgesetzt wird und welche Anforderungen an die Nutzung der Sanierungszone für Wohnbebauung erfüllt werden müssen, soll vertraglich zwischen der Stadt und dem Investor geregelt werden.
Dass es bald wieder weitergehen wird, kündigte der Investor auf Nachfrage der WZ an. Wenn der städtebauliche Vertrag geschlossen ist, der Wohnbebauung zulässt, werde mit der Sanierung begonnen, erklärte Projektentwicklerin Helga Sander.
Um wieder Schwung in das Bauvorhaben zu bringen, will InDor ab Freitag einen Internet-Blog freischalten. Ziel sei es, Fakten zu dem Bauvorhaben zu erläutern und durch Anregungen, Kritik und Kommentare frischen Wind in das Projekt zu bringen und „eine bürgernahe Optimierung des Bebauungsplans zu erreichen“.