Peter Beyer soll erneut in Bundestag

Jan Heinisch gilt als Nachfolger für Wilhelm Droste im Landtag. Heute tagt der CDU-Vorstand.

Foto: Deutscher Bundestag

Ratingen. Die Ruhe bei der CDU war trügerisch. Denn hinter den Kulissen gab es viel Wirbel um eine mögliche Personal-Rochade, die letztlich auch Folgen für Peter Beyer gehabt hätte. Wie gesagt: Hätte. Mittlerweile soll in den Führungszirkeln der Christdemokraten wieder Normalität eingekehrt sein.

WolfgangDiedrich, Ratinger CDU-Ortsverbandschef

Heute tagen die Spitzengremien des Ratinger Stadtverbandes, um die Personalie Beyer zu beschließen: Der 45-jährige Jurist soll zum dritten Mal in den Bundestag einziehen. Die zu Beyers Wahlkreis gehörenden Stadtverbände in Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath haben sich bereits klar für eine erneute Kandidatur ausgesprochen. Und auch der Vorstand des mächtigen Ratinger CDU-Ortsverbandes Mitte hat einstimmig für Beyer votiert. Ortsverbandschef Wolfgang Diedrich betonte: „Peter Beyer hat neben seiner Tätigkeit im Auswärtigen Ausschuss und im Verteidigungsausschuss immer auch ein offenes Ohr für Sorgen, Nöte und Anliegen der Bürgerschaft in seinem Wahlkreis gehabt.“

Das klingt nach einem bewusst gesetzten Plädoyer. Aber warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt? Die CDU will die Personaldiskussion mit Blick auf ihr Führungspersonal schnellstmöglich beenden. Eine Schlüsselfigur ist Wilhelm Droste, der in der vergangenen Woche verkündet hat, dass er nach 22 Jahren nicht mehr für den Landtag kandidieren wird. Dass Jan Heinisch, der Bürgermeister aus Heiligenhaus und CDU-Landesvize, eine neue politische Herausforderung sucht, gilt als offenes Geheimnis. Beyer wiederum hatte Personalprobleme in seinem Büro-Umfeld — was sich natürlich schnell auch in Ratingen herumgesprochen hat.

Intern soll man zeitweise sogar nicht ausgeschlossen haben, Jan Heinisch für ein Mandat im Bundestag zu empfehlen. Doch nun soll Heinisch Drostes Platz im Landtag bekommen. Und Beyer soll weiter in Berlin bleiben. Zwangsläufige Frage: Was wird aus der Bürgermeisterstelle in Heiligenhaus? Und auch die Stelle des Ratinger CDU-Chefpostens ist nach dem jähen Abgang von Melanie Meyer noch unbesetzt. Offenbar haben die Führungszirkel für diese Position noch keinen geeigneten Kandidaten gefunden. Diverse Namen kursieren, doch man hält sich bedeckt. Die Suche gestaltet sich schwierig. Meyer habe zwar neuen Schwung in die Partei gebracht, doch ihr plötzlicher Abgang habe einige Mitglieder sehr verärgert.

Die offizielle Aufstellung der Kandidatur von Peter Beyer ist für Freitag, 7. Oktober im Immanuel-Kant-Gymnasium in Heiligenhaus terminiert. Beyer, der in Hösel wohnt, hat auf der Vorstandssitzung des Ratinger Ortsverbandes Mitte (größter Ortsverband im CDU-Kreisverband Mettmann) bereits die Bereitschaft zu einem Weitermachen in Berlin erklärt.