Ratingen Corona-Krise verzögert Aufstellung des Kruzifixes
Ratingen. · Im Oktober 2018 wurden Kreuz und Portikus auf dem Ehrenfriedhof an der Werdener Straße durch Schmierereien beschädigt. Das Kreuz wurde inzwischen restauriert. Jetzt fehlt noch die schützende Abdeckung.
Die Rückkehr des inzwischen restaurierten hölzernen Kruzifixes auf den Ehrenfriedhof hat sich durch die Corona-Krise verzögert. „Seit Februar liegt das Kreuz in Köln zur Abholung bereit“, sagt Jörg Weskamp von der Stadt Ratingen. Doch das Acrylglas, das am Portikus künftig das Kruzifix vor weiteren Schmierereien schützen soll, konnte aufgrund der hohen Auslastung der Firmen bisher noch nicht angefertigt werden.
Im Oktober 2018 hatten wie berichtet Unbekannte den Portikus und das Kruzifix aus Lindenholz auf dem Ehrenfriedhof an der Werdener Straße durch Farbschmierereien stark beschädigt. Um weitere Sachbeschädigungen zu verhindern, wollten die Ratinger Jonges eine Acrylglasscheibe in den Portikus einsetzten lassen.
Denn nur zwei Jahre zuvor hatte der Verein das wertvolle Bildwerk erst aufwendig und auf eigene Kosten restaurieren lassen. Jetzt übernimmt die Stadt Ratingen die erneute Instandsetzung.
Und dazu gehört eben auch die Installation der Acrylglasscheibe. Das sei jedoch nicht ganz einfach, wie Weskamp erklärt, denn die Scheibe muss eine Größe von drei mal 2,50 Meter haben, um den gesamten Bereich abzudecken. Und: Die Scheibe wiegt rund 100 Kilogramm. „Es gibt nur eine Firma, die solch eine Scheibe im Ganzen herstellen kann“, sagt Jörg Weskamp. Mit der hatte die Stadt auch schon einen Vor-Ort-Termin vereinbart, der wegen der Corona-Krise aber wieder abgesagt werden musste. Das Unternehmen hatte einfach zu viel zu tun, um die vielen Bestellungen von Einzelhandel und Unternehmen zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern abzuarbeiten.
Nun wollen sich in der nächsten Woche die Stadt Ratingen, ein Statiker und das Unternehmen am Portikus treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Jörg Weskamp hofft, dass spätestens im August das Kruzifix wieder installiert werden kann. „Wir hätten es auch jetzt schon aufhängen können, aber die Gefahr war einfach zu groß, dass es dann wieder beschmiert wird“, sagt er.
Diese Befürchtung hatte auch schon Guido Multhaupt, Vizebaas der Ratinger Jonges, im vergangenen Jahr geäußert. „Die Täter konnten damals nicht identifiziert werden. Ich und der Verein befürchten einfach, dass sich die Tat wiederholen wird. Man muss bedenken, dass die erste Restaurierung schon 12 000 Euro gekostet hat. Die Aktuelle wird nicht weniger kosten.“ Eine Wiederholung einer solchen Tat soll nun die geplante Abdeckung verhindern.
Dass die Restaurierung überhaupt so lange dauerte, lag auch daran, dass sich im vergangenen Sommer die Stadt Ratingen noch immer im Abstimmungsprozess mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Unteren Denkmalpflegebehörde befand. Es ging darum, wer das Kruzifix restaurieren sollte und vor allem wie diese vonstatten gehen sollte. Diese Maßnahme ist nun abgeschlossen, jetzt ist die Rückkehr des Kreuzes nur noch von der Lieferung der Acrylglasscheibe abhängig und ob der Statiker grünes Licht gibt.