Projekt: Klassenrat regelt Schulalltag

In der Werner-Heisenberg-Realschule haben die Schüler bei Entscheidungen und Konflikten mehr Mitwirkungsrecht.

Lintorf. Gelangweilte Jugendliche, die nichts zu sagen haben? Von wegen — wenn der Klassenrat auf dem Stundenplan steht, dann sind alle Schüler der Werner-Heisenberg-Realschule hellwach. Denn dort können sie sich für den ersehnten Tagesausflug oder eine ruhigere Arbeitsatmosphäre in ihrer Klasse stark machen.

„Wir haben jetzt genau so viel zu sagen wie unsere Lehrer“, freut sich Schülerin Annabel Bohn. Vier Monate lang hat Reinhild Hugenroth mehrere Klassen der Realschule bei der Einführung des Klassenrats begleitet. Sie ist ein Schulcoach des Programms „Mitwirkung in Sicht“, das der Berliner Verein „BildungsCent“ durchführt.

Ziel ist es, in Schulen mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu erreichen. Schulsozialarbeiterin Nadine Mauch unterstützte die Einführung von Klassenräten.

Regelmäßig setzt sich die Klasse zusammen und diskutiert verschiedenste Anliegen. Der Lehrer ist Teil des Klassenrates und hat nicht mehr zu sagen als jeder andere in der Runde. Geleitet wird der Klassenrat von den Schülern.

Ob Mobbing oder Schulausflug: Gemeinsam wird diskutiert und abgestimmt, die Beschlüsse sind für alle verbindlich. Auch Sanktionen für die, die sich nicht an eine Abmachung halten, werden gemeinsam beschlossen. Auch die Schulleitung ist sehr zufrieden: Das Klassen- und Schulklima habe sich merklich verändert, sagt der stellvertretende Schulleiter Werner Walter.

Möglicht wurde der Einsatz des Schulcoaches durch Mitarbeiter von Coca-Cola, die den Erlös eines Sponsorenlaufs gespendet hatten. joda