Israelische Künstler treten in Ratingen auf

Gil Shachar und das Israel Chamber Orchestra nehmen an den Jüdischen Kulturtagen teil.

Ratingen. Zum vierten Mal finden in diesem Jahr in NRW die „Jüdischen Kulturtage“ statt. Erstmalig finden sie nicht mehr nur im Rheinland, sondern bundesweit statt: 52 Städte beteiligen sich mit Kulturveranstaltungen an dem Programm.

Das diesjährige Motto lautet „einblicke — jüdisches (er)leben“. Wenn auch ein Blick zurück nicht fehlen darf, steht doch das heutige vielfältige jüdische Leben in Deutschland und weltweit im Mittelpunkt. Auch Ratingen beteiligt sich erneut mit neun Veranstaltungen.

Zu den Höhepunkten gehört ganz klar die Ausstellung des aus Israel stammenden Bildhauers Gil Shachar im Museum der Stadt Ratingen. Nach seinem Studium kam er als Stipendiat nach Duisburg, wo er inzwischen fest verwurzelt ist. Seine Werke sind Wachsabgüsse von Gegenständen und Personen, die der Künstler in jeweils neue Kontexte stellt.

So „wachsen“ einem Mann statt Haaren Pinsel aus der Kopfhaut. Nicht nur die Unbeständigkeit des Materials stellte das Museum dabei vor neue Herausforderungen: „Solch eine rein skulpturale Ausstellung ist in Ratingen eine Premiere“, verriet Klaus Thelen, der kommissarische Leiter des Museums.

Eine weitere Premiere beschert den Ratingern der alteingesessene Konzertchor ‘73. Am 3. April wird in der Stadthalle Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Elias“ gegeben.

Erstmals ist es dem Chor ‘73 gelungen, ein ausländisches Orchester nach Ratingen zu holen, das „Israel Chamber Orchestra“, mit dem man das Oratorium bereits zweimal in Israel aufgeführt hatte. Statt der sonst 65 Chormitglieder werden 110 Sänger aus ganz Deutschland in dem eigens dafür gegründeten Projektchor mitwirken.

Weitere Höhepunkte sind eine Lesung mit der Schauspielerin Nina Hoger am 26. März und ein Vortrag von Michael Rubinstein, dem Integrationsbeauftragten der jüdischen Landesverbände in NRW, am 30. März im Medienzentrum.

Wichtiger Bestandteil des Konzepts sind laut Erika Münster, der Leiterin des Medienzentrums, moderate Eintrittspreise oder kostenfreier Eintritt: „Es soll ein breit angelegter Austausch ermöglicht werden.“