Rathausabriss führt Jecken zusammen
Rathaussturm und Jugendfete teilen sich den Marktplatz vor dem Ratinger Bürgerhaus.
Ratingen. Was tun Narren, wenn das Rathaus, das an Altweiber gestürmt werden soll, gerade abgerissen wird? Sie nehmen einfach ein anderes Rathaus — das auf dem Marktplatz, besser bekannt als Bürgerhaus. Dort wird sich Bürgermeister Harald Birkenkamp im ersten Stock verschanzen — belagert von Möhnen, Garden, Kanonen und vielen Karnevalisten.
Allerdings ist der Marktplatz traditionell an Altweiber fest in der Hand der Ratinger Jugend. Bis auf den sporadischen Besuch des Prinzenpaares gab es bislang wenig Berührungspunkte. „Diesmal werden alte und junge Karnevalisten gemeinsam feiern“, sagt Peter Hense, Sprecher des Karnevalsausschusses (KA).
Monatelang habe man mit allen Beteiligten und auch dem Jugendrat nach dieser Lösung gesucht. In den vergangenen Jahren hätten sich auch immer mehr Ältere in das Treiben der Jugend auf dem Markt gemischt, sieht KA-Präsident Mirco Köstring keine Probleme. Die soll es laut Polizei auch nicht bei den Besucherzahlen auf dem Marktplatz geben. Da seien noch genügend Lücken.
Zumal beide Veranstaltungen nicht gleichzeitig starten, sondern fließend ineinander übergehen: Der traditionelle Rathaussturm findet wie üblich um 11.11 Uhr statt. Zu dieser Zeit sind die Schüler noch in den Schulen. Sie werden teils mit Shuttlebussen erst ab 11.30 Uhr nach und nach auf dem Marktplatz eintreffen — zur großen Sause mit Bühnenprogramm und viel Musik: Dafür sorgen Heinz Hülshoff, der „Hahnenschrei“ der Roten Funken und ein Alleinunterhalter.
Der Ratinger Jugendrat schenkt auf dem Markt Getränke aus (Softdrinks ein Euro, Bier zwei Euro, Wasser kostenlos), die evangelische Kirchengemeinde bietet Kaffee und Würstchen an. Die Stadt stellt wieder ihre selbstgebauten Stehtische mit dem Einwurfloch für Abfall auf.