Feuerwehrübung im Angerbad Damit im Ernstfall alles klappt

Ratingen · Das Angerbad hat saisonbedingt gerade Pause. Für die Feuerwehr Ratingen eine wunderbare Gelegenheit, einen Einsatz unter realen Bedingungen zu üben.

Die Ratinger Feuerwehr probt einen Ernstfall im Angerbad.

Foto: Feuerwehr Ratingen

. (abin) Im Ernstfall muss es schnell gehen und jeder Handgriff muss sitzen. Das klappt nur, wenn vorher intensiv geübt wurde – unter möglichst realistischen Bedingungen. Da traf es sich gut, dass das Angerbad derzeit saisonbedingt eine Pause macht. Gleich an zwei Tagen rückten die Trupps der Feuerwehr an, um den Ernstfall zu üben – damit alles reibungslos klappt, wenn ein Notfall eintritt.

Die Feuerwehrkräfte bekamen dabei lediglich das Einsatzstichwort „Ausgelöste Brandmeldeanlage“ mitgeteilt. Daraufhin erkundete zunächst der vorgehende Angriffstrupp das simulierte Szenario im Technikkeller unterhalb des Schwimmbeckens. Der Bereich war zuvor mittels einer Nebelmaschine und simulierter Flammen in eine möglichst realistische Brandsituation versetzt worden.

Unter möglichst realistischen Bedingungen sollte ein Verletzter gerettet werden.

Foto: Feuerwehr Ratingen

Ein Mitarbeiter der Stadtwerke Ratingen übernahm während der Einsatzsimulation die Rolle des „Einweisers“ vor Ort, der die Feuerwehr auf einen vermissten Kollegen hinwies, den es zu retten galt. Die Person wurde mittels eines lebensechten Dummys (rund 1,80 Meter groß und 75 Kilogramm schwer) dargestellt und von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht.

Nach der simulierten Menschenrettung galt es, Brandschutzmaßnahmen einzuleiten.

Foto: Feuerwehr Ratingen

Nach der erfolgreichen Menschenrettung leiteten die Trupps schließlich die Maßnahmen zur Brandbekämpfung ein und lüfteten anschließend die verrauchten Räumlichkeiten.

„Solche Übungen sind für uns und besonders für unseren Nachwuchs von großer Bedeutung, um den Ernstfall unter realistischen Bedingungen und in einer echten Umgebung zu trainieren. Alles hat hervorragend funktioniert. Wir bedanken uns bei den beteiligten Kollegen für ihr professionelles Handeln und bei den Kollegen der Stadtwerke für die gute Zusammenarbeit vor und während der Übung“, fasst Sebastian Renn, Übungsleiter der Feuerwehr den gelungenen Einsatz zusammen.

Erst vor wenigen Wochen wurde die Ratinger Jugendfeuerwehr auf Herzu und Nieren geprüft. 24 Stunden land simulierte der Feuerwehrnachwuchs den Arbeitsalltag auf der Wache. Die Betreuer gönnten den jungen Leuten keine Pause, sie hatten gleich fünf Einsatzszenarien vorbereitet. So musste die Feuerwehrjugend in der zuvor vernebelten Erich-Kästner-Schule vermisste Personen ausfindig machen und natürlich löschen. Die jungen Leute lernten, eine Ölspur zu beseitigen oder einen Gefahrenbaum zu entfernen. Die Nachtruhe wurde schließlich von einem simulierten Autounfall unterbrochen. Zwischendurch lernten die Nachwuchskräfte bei einem Workshop Wissenswertes über die Gefahrstoffbeseitigung. Im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Waldbränden.

Und selbst gestandenen Einsatzkräfte müssen gelegentlich die Schulbank drücken. Um überregionale, ja sogar internationale Hilfe in Notsituationen leisten zu können, wurden vor einigen Monaten Ratinger Feuerwehrkräfte gemeinsam mit Kollegen aus umliegend Städten in der Bekämpfung von Vegetationsbränden ausgebildet. Immer häufiger auftretende, besonders trockene und heiße Monate führen zu ausgeprägten Brandjahren, die zunehmend die lokalen Einsatzorganisationen und Ressourcen überfordern. Zur Ausbildung ging es für einige Kräfte sogar mehrere Tage ins waldbrandgeplagte Portugal.

Unzählige Übungsszenarien in den verschiedensten Umgebungen müssen Feuerwehrleute in regelmäßigen Abständen meistern. Das reicht von kleinen Löscheinsätzen bis hin zum Katastrophenszenario mit Evakuierungen und Dutzenden Schwerverletzten. Nur so sind die Teams im Fall der Fälle auf alles vorbereitet und können Leben retten.

Die „Übungskooperation“ zwischen der Feuerwehr und den Stadtwerken Ratingen als Betreiber der Ratinger Bäder soll künftig fortgeführt und intensiviert werden. Für die nächsten Jahre sind auch Übungsszenarien im Allwetterbad Lintorf und Freibad Angerbad angedacht.

(RP/abin )