Bezirksregierung teilt mit Mercure-Hotel wird Flüchtlingsunterkunft
Breitscheid · Die Bezirksregierung hat das Hotel in Breitscheid für zwei Jahre gemietet. Im Februar sollen erste Geflüchtete einziehen.
Krieg und Verfolgung stellen das Land Nordrhein-Westfalen, seine Städte und Gemeinden vor die Aufgabe, den geflohenen Menschen Schutz zu gewähren. Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen und die Bezirksregierung Düsseldorf prüfen gemeinsam, an welchen Standorten im gesamten Regierungsbezirk dringend benötigte Unterbringungsmöglichkeiten des Landes für Geflüchtete geschaffen werden können.
Nach eingehender Prüfung hat die Bezirksregierung Düsseldorf in Abstimmung mit der Stadt Ratingen entschieden, im bisherigen Mercure-Hotel Düsseldorf Airport am Lintorfer Weg in Ratingen eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) zu schaffen. Dies teilte die Bezirksregierung am Dienstag mit.
Das dreigeschossige Gebäude, das im Grünen zwischen Lintorf und Breitscheid liegt, hat 120 Zimmer und bietet 400 geflüchteten Menschen Platz. Es verfügt über Konferenzräume, die künftig als Gemeinschaftsräume genutzt werden, über eine Außenfläche an der Gebäuderückseite sowie einen großen Parkplatz.
Der Vertrag zwischen Bezirksregierung und dem Betreiber wurde nun unterzeichnet und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Das Gebäude wird nun der künftigen Nutzung entsprechend eingerichtet werden, damit im Februar die ersten Bewohnerinnen und Bewohner dort einziehen können.
„Unser ausdrückliches Ziel ist es, mit der Schaffung von Plätzen in Landeseinrichtungen die Kommunen zu entlasten“, sagt Chris-Patrick Kruse, zuständiger Abteilungsleiter der Bezirksregierung Düsseldorf. „Ich freue mich, dass die Stadt uns in diesem Bestreben unterstützt hat.“
Harald Filip, zuständiger Beigeordneter der Stadt Ratingen, sagt: „Die zentrale Einrichtung des Landes hilft uns, unserer Verpflichtung zur Unterbringung geflüchteter Menschen nachzukommen und macht wieder einmal deutlich, dass die Kommunen Verantwortung übernehmen.“
Bürgerinnen und Bürger, die Fragen oder Anregungen zu der Landeseinrichtung haben, können jederzeit eine E-Mail an das Funktionspostfach der Bezirksregierung Düsseldorf adressieren: ZUE-Breitscheid@brd.nrw.de
In einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes werden Frauen, Männer und auch Familien untergebracht, die aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes NRW kommen.
Welche Personen in der ZUE in Breitscheid untergebracht werden, entscheidet nicht die Bezirksregierung Düsseldorf, sondern dies wird für das gesamte Land zentral durch die sogenannte Asylkoordination entschieden, verortet bei der Bezirksregierung Arnsberg. Neben dem formalen Aspekt, dass die Landeseinrichtungen gleichmäßig ausgelastet sein sollen, berücksichtigt diese bei der Belegung auch Bedürfnisse von besonders schützenswerten Personen, die medizinische Behandlung benötigen oder auf barrierefreie oder barrierearme Strukturen angewiesen sind.
Dienstleister vor Ort kümmern sich um sowohl um die Betreuung als um die Sicherheit und die Versorgung der Bewohnerschaft.
In der Regel verweilen die geflüchteten Menschen maximal 18 Monate hier, Familien mit Kindern sowie vulnerable Personen nach Möglichkeit höchstens sechs Monate in der Landeseinrichtung, bevor sie dann kommunal zugewiesen werden.
Eine weitere ZUE in Ratingen gibt es beispielsweise an der Daniel-Goldbach-Straße in Tiefenbroich. In dem ehemaligen Bürogebäude ist derzeit Platz für 800 Menschen. Dort sind die ersten Flüchtlinge bereits im Sommer des Jahres 2017 eingezogen.