Tragödchen Ratingen Lesungen, Musik und Kabarett

Ratingen · Mal mit spitzer Zunge, mal mit tiefgründigem Humor, immer mit Musik begleitet das Tragödchen-Ensemble Kulturfreunde durchs Jahr.

Hilde Feld (r.) und Barbara Hauke beleuchten im Tragödchen  musikalisch viele Facetten des Wartens.

Foto: Tragödchen/CHristoph Lörler

Mit dem aktuellen Programm bestreitet das Ratinger Tragödchen sein 16. Jahr Veranstaltungsjahr. Das ist bis zur Sommerpause noch gespickt mit Lesungen, Kabarett und viel Musik. Ein Überblick, worauf sich Ratinger Kulturfreunde freuen können.

Das neue Jahr beginnt mit einem Angriff auf die Lachmuskeln, wenn das Ensemble am Donnerstag, 18. Januar, ab 20 Uhr für ein turbulentes Verwirrspiel sorgt. An diesem Abend ist Anton Sawitzky, der einzigartige Nachrichtensprecher des Brennpünktchen, nicht derselbe. Die Hälfte seiner Persönlichkeit ist ihm genommen worden. Rolf Berg, die unbedeutendere Seite von Anton kann leider nicht dabei sein, da er zu Dreharbeiten im Studio für „IDA , ich dich auch“, die dritte Staffel dreht – zu sehen wahrscheinlich im Herbst 2024 auf ZDF und ZDF Neo. Aber schon kommt ein weiterer Zwilling in Person von Michael Schäfer, dem Direktor des „Kleinen Theater Nebenan“ um die Ecke und behauptet, Sawitzky zu sein. Zum Glück bezeugen Sigi Domke, Susanne Cano und die Tragödchen-Band, wer nur der wahre Anton Sawitzky sein kann. Am 27. Januar ist das Tragödchen mit seinen kabarettistischen Schlaglichtern im Homberger Treff zu Gast. Weitere Brennpünktchen-Termine sind der 15. Februar, 14. März, 18. April und 16. Mai.

Weiter geht es mit einer Mixtur aus Folk, Rock, Jazz, Kabarett und Literatur. Chansonnette Hilde Feld beweist am 25. Januar, wie vielseitig das Thema „Warten“ musikalisch und humoristisch umgesetzt werden kann.

Anna Hüsch-Kraus lässt Texte ihres Vaters Hanns Dieter Hüsch wiederaufleben.

Foto: Goldlücke

Deutlich tiefgründiger wird es am 1. Februar, wenn Autorin Angelika Rehse aus ihrem Roman „Josses Tal“ liest. Der unehelich geborene Josef ist eine Schande für seinen Großvater. Erst nach einem Umzug erfährt er in einer neuen Nachbarsfamilie Anerkennung und Zuneigung. Da ist vor allem Wilhelm, der ihn fördert und schützt, und Josefs Leben scheint sich endlich zum Guten zu wenden. Aber der arglose Junge ahnt nicht, dass der aufstrebende SA-Mann Josef zu seinem ergebenen Helfer formt, der seine Nachbarn ausspionieren soll. Ein alternatives Karnevalsprogramm bietet das Tragödchen zu Altweiber am 8. Februar. Gemeinsam mit Amnesty International wirft das Tragödchen am 22. Februar, einen Blick auf Äthiopien.

Mit dem Kozmic-Trio trifft am 29. Februar osteuropäische Folklore auf Jazz und einen Hauch Orient. Das Kozmic Trio macht vor Ländergrenzen und Sprachbarrieren nicht Halt und eröffnet nebenbei ein paar ganz neue Kategorien, Musik zu verstehen. Die Musiker George Nussbaumer, Richard West und Manfred Maurenbrecher eint die Wertschätzung für Singer und Songwriter Randy Newman. Was zunächst als launige Idee unter dem Motto „Das Randy Newman-Projekt“ begann, löste von Anfang an begeisterte Publikumsreaktionen und Pressekritiken aus und führte zur ersten bundesweiten Tournee durch 20 Städte. Am 9. März sind die drei zu Gast im Tragödchen.

Hanns-Dieter Hüsch war Großmeister der Kleinkunst und Poet auf Kabarettbühnen. Am 28. März lässt seine Tochter Anna Hüsch-Kraus seine Texte lebendig werden und lässt das Publikum an persönlichen Erinnerungen teilhaben.

Eine Ost-West-Liebesgeschichte erzählt Autor Gerrit Jöns-Anders in „Eben noch Eden“. Am 4. April stellt er sein Buch im Tragödchen vor.

Die beiden Jazzmusiker Stefan Bauer und Michael Heupel sind sich jahrelang immer mal wieder über den Weg gelaufen, tauschten sich in langen Gesprächen aus und lagen musikalisch auf einer Wellenlänge. Kein Wunder, dass sie gemeinsam auf der Bühne endeten – am 11. April gemeinsam auf der Bühne im Buchcafé Peter und Paula.

Unter dem Motto „Raus aus dem Blues“ präsentieren Sigi Domke und Veronika Maruhn Songs und komödiantische Texte am 2. Mai.

Florian Knöppler liest am 25. April aus seinen Roman Südfall. Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen. Mit dieser Lesung geht das Tragödchen in die Sommerpause.