Ausbau verschoben SPD will Zustand des Abwasserkanals im Süden nicht hinnehmen

Ratingen · Die Stadt ist mit der Sanierung der Abwasserkanäle in Verzug geraten. Für die Anwohner der Fliederstraße und der Straßburger Straße bedeutet dies, dass ihre Keller immer häufiger unter Wasser stehen.

Bei den Anwohnern der Fliednerstraße und Straßburger Straße laufen oft die Keller voll.

Foto: Stefan Dietrich

(Red) Die SPD-Fraktion fordert die Verwaltung auf, die Sanierung der Abwasserkanäle Fliednerstraße und Straßburger Straße unverzüglich umzusetzen.

„Im Bezirksausschuss Mitte im September 2023 wurde seitens der Verwaltung ausgeführt, dass der hydraulische Sanierungsbedarf bekannt sei und die Arbeiten vier Jahre hinter dem Abwasserbeseitigungskonzept in Verzug sind. Damit werde vor 2028 wahrscheinlich nichts passieren“, zeigt sich der Fraktionsvorsitzende Christian Wiglow enttäuscht.

„Wir halten diese Zeitperspektive für keineswegs akzeptabel wegen Alter und Dimensionierung der Kanäle und der zusätzlichen Verdichtung auf den Grundstücken. In den letzten Jahren wurden auf vielen Grundstücken, auf denen Zweifamilienhäuser mit sehr großen Freiflächen standen, Vier- bis Sechsfamilienhäuser gebaut und erhebliche Teile der früheren Grünflächen versiegelt. Somit ist es offensichtlich, dass die ca. 70 Jahre alte Abwasserleitung nicht mehr ausreichend sein kann. Trotz Regenrückhaltebecken im Ratinger Süden fließt das Wasser durch die immer häufiger werdenden Starkregenereignisse nicht mehr ab und verursacht erhebliche Schäden in den Kellern der Anlieger“, berichtet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Rosa-Maria Kaleja über die Situation vor Ort.

„Durch die andauernden Regenfälle der letzten Wochen sind die Anwohner nun dauerhaft mit nassen Kellern und damit verbundenen erheblichen Schäden an den Bauwerken konfrontiert. Daher ist unseres Erachtens die Umsetzung der Maßnahme erneut zu bewerten und neu zu priorisieren, da hier massiv die Anlieger betroffen sind“, führt Christian Wiglow abschließend aus.

Seit 2005 ist der Engpass in der Vorkriegskanalisation bekannt, wurde vom Bürgermeister im Januar 2006 bestätigt und im Abwasserbeseitigunskonzept 2007 dokumentiert. Seither fordern die Ratinger einen Ausbau des Kanalsystems. Dieser sollte längst in Angriff genommen sein.

(RP)