Trading Hub Europe Verbraucher zahlen ab Januar mehr Umlage für Gas

Ratingen · (abin) Es scheint absurd: Weil die Verbraucher angesichts der prekären Versorgungslage nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ordentlich ihren Gasverbrauch zurückgeschraubt haben, müssen sie jetzt bei der Gasspeicherumlage tiefer in die Tasche greifen.

Die Gassspeicher für den kommenden Winter sind gut gefüllt. Nun kommen neue Belastungen auf Kunden zu.

Die Gassspeicher für den kommenden Winter sind gut gefüllt. Nun kommen neue Belastungen auf Kunden zu.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Trading Hub Europe (THE) legt die Umlage zur Sicherung der Füllstandsvorgaben für Gasspeicheranlagen (Gasspeicherumlage) ab dem 1. Januar auf 1,86 Euro pro Megawattstunde fest. Bisher lag die Umlage bei 1,45 Euro pro Megawattstunde. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.

Teilten sich ursprünglich elf Netzbetreiber die Verantwortung für die bundesdeutsche Gasversorgung, liegt diese seit Oktober 2021 allein in der Hand von Trading Hub Europe. THE kauft und verkauft Gas und hat die Speicherfüllstände im Blick. So soll die Versorgungssicherheit des Landes gewährleistet werden.

Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine konnten die Gasimporteure nicht mehr auf die Bezugswege des vergleichsweise günstigen Gases aus Russland zurückgreifen und mussten Mehrkosten für die Beschaffung einkalkulieren. Aus der Gasspeicherumlage erhalten die Importeure eine Ausgleichszahlung.

Der Gasverbrauch
sinkt derzeit insgesamt

„Vor dem Hintergrund der bis dato entstandenen sowie der prognostizierten Kosten und Erlöse wird die Gasspeicherumlage auf 1,86 Euro pro Kilowattstunde festgesetzt“, so Trading Hub Europe. „Die Annahme, dass das entsprechende Gesetz wie geplant bis 2027 verlängert wird, bildete die Grundlage für diese Berechnung.“ Schwer zu begreifen ist, dass ausgerechnet die Sparbemühungen der Verbraucher zu einer Anhebung der Gasspeicherumlage führt. „Im Markt ist ein Rückgang des Gasverbrauchs zu beobachten. Zusätzlich sind die Transitmengen niedriger als in der Vergangenheit. Dies führt insgesamt zu einer geringeren umlagefähigen Menge, was mit zu dem Anstieg der Speicherumlage beiträgt“, sagt Torsten Frank, Geschäftsführer der THE.

Die neue Gasspeicherumlage in Höhe von 1,86 Euro pro Kilowattstunde ist ab 1. Januar 2024 fällig. „THE wird bis zum Inkrafttreten ein entsprechendes Berechnungsgrundlagedokument veröffentlichen. In diesem Dokument werden Informationen zur Berechnung der Umlage einsehbar sein. Das Berechnungsgrundlagedokument wird auf der Unternehmenswebsite der THE veröffentlicht“, so THE.

Die nächste Festsetzung der Gasspeicherumlage erfolgt zum 1. Juli 2024.

(abin)