Ratinger Flutschäden 78 Ratinger stellen Anträge für sofortige Hochwasserhilfe

Ratingen · Vor knapp drei Monaten geschah die Flutkatastrophe. Ratingen war betroffen. Jetzt hat die Stadt eine Bilanz gezogen: 248.000 Euro wurden als Soforthilfe ausgezahlt. Schadenshöhe bei der städtischen Infrastruktur: 3,5 Millionen Euro.

Im Ratinger Stadtgebiet standen am 14./15.Juli viele Straßen unter Wasser, hier ist der Niederbeckweg zu sehen.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Die Bilder sind noch sehr präsent. Vor knapp drei Monaten brach über Ratingen der Starkregen herein – mit zum Teil verheerenden Folgen. Nun hat die Verwaltung eine erste finanztechnische Bilanz gezogen. Klar ist: Zahlreiche Ratinger seien mehr oder weniger heftig von den lokalen Ausprägungen dieser Unwetterkatastrophe betroffen – sei es als Privatperson oder als Unternehmer, heißt es in einer Ausarbeitung.

Es gab unter anderem massive Schäden an der städtischen Infrastruktur. Angesichts der flächendeckenden Zerstörungen insbesondere in NRW und Rheinland-Pfalz sei sehr schnell die Notwendigkeit erkannt worden, Hilfen jeglicher Art den betroffenen Menschen und Regionen zur Verfügung zu stellen, so die Verwaltung. Neben den überwältigenden Personen- und Sachleistungen unterschiedlichster Helfer, Organisationen und Institutionen hatten die jeweiligen Länder mit dem Bund ein Nothilfeprogramm von 400 Millionen Euro beschlossen. Dieses Programm sollte kurzfristig Gelder zur Verfügung stellen, um unmittelbare wirtschaftliche Belastungen bei den Betroffenen aufgrund von Flutschäden abzumildern.

In NRW wurde für Privathaushalte eine zu beantragende Soforthilfe je Haushalt von maximal 3500 Euro festgelegt. Hierzu haben in Ratingen 78 Haushalte Anträge gestellt, von denen 73 Anträge durch die Verwaltung positiv mit einer Soforthilfe von insgesamt 183 000 Euro beschieden wurden. Zudem wurde eine einheitliche Soforthilfe für Freiberufler und Betriebe in Höhe von jeweils 5000 Euro vereinbart. Hiervon haben in Ratingen 13 Antragsteller Gebrauch gemacht, die insgesamt 65 000 Euro erhielten. Die Soforthilfe des Landes für die eigenen Schäden der betroffenen Kommunen in Höhe von 65 Millionen wurde über die jeweiligen Bezirksregierung an die nachgeordneten Kreise und kreisfreien Städte im Wege von Abschlagszahlungen weitergeleitet.

Dem Kreis Mettmann wurde für sich und seine kreisangehörigen Städte ein Budget von einer Million Euro zur Verfügung gestellt. Die Schäden an der kommunalen Infrastruktur belaufen sich nach Angaben der Stadtverwaltung auf 3 562 500 Euro.

Diese Schäden wurden insbesondere vom Amt für Gebäudemanagement für Gebäudeschäden, von der Feuerwehr für Einsatzkosten, vom Tiefbauamt für Infrastrukturschäden an Wegen, Plätzen, Straßen und leitungsgebundenen Netzen sowie vom Amt für Kommunale Dienste für Schäden in und an Außenlagen und Parks ermittelt und jeweils verwaltungsweit gebündelt. In der Gesamtbetrachtung der Schäden aller kreisangehörigen Kommunen des Kreises Mettmann in Höhe von rund 16,33 Millionen Euro ergibt sich ein Ratinger Anteil an der Soforthilfe des Landes für Kommunen von rund 218 200 Euro. Aufgrund der Tatsache, dass die Soforthilfe des Landes NRW nur einen geringen Teil der Flutschäden, die die bisherige Grobschätzung der Fachämter zusammengetragen hat, abdeckt, werden alle betreffenden Fachämter in einer konkreten Nachbetrachtung die bisherige Grobschätzung noch einmal vertiefen. Insgesamt geht es darum, eine konkrete Form der Finanzierung der Sanierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen zu finden.