Ratinger feiern ihre Ehrenämter

Vereine, Verbände und Organisationen präsentieren sich bei der Meile des Ehrenamts.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Sie tun Gutes — und sie reden darüber und präsentieren es auch. Wie bürgerschaftliches Engagement aussehen, wie vielfältig die ehrenamtliche Arbeit sein kann, dies zeigen Vereine, Verbände und Organisationen am Samstag, 9. September, zwischen 10 und 13.30 Uhr auf dem Kirchplatz St. Peter und Paul. Die Planungen für die nunmehr zwölfte Woche des bürgerschaftlichen Engagements in Ratingen sind abgeschlossen.

Die Plakate und der Programmflyer sind gedruckt und werden im gesamten Stadtgebiet verteilt. Das teilte jetzt Organisator Erhard Rassloff mit, der auch Sprecher des Kompetenzteams Ehrenamt ist. Es gibt zudem eine besondere Dialogveranstaltung, die am Freitag, 15. September, unter dem Thema „Ehrenamt bewegt“ steht und vor allem das Engagement der Ratinger Unternehmen in den Blick nimmt. Eingeladen sind sowohl die Geber (Unternehmen) als auch die Nehmer (gemeinnützige Organisationen).

Andreas Lange, ehemaliger WDR-Moderator, wird durch die Veranstaltung führen. Bürgermeister Klaus Pesch wird ein Grußwort sprechen. „Als engagierten Ratinger Unternehmer konnten wir Dirk Wittmer für ein Einführungsreferat gewinnen“, sagte Rassloff. Dieses Thema habe in Ratingen ja bereits eine lange Tradition. Es werde sowohl für die Geber als auch für die Nehmer immer wichtiger. „Gern erinnern wir uns an die Aktion Seitenwechsel im Jahr 2009 und den Aktionstag der Wirtschaft im vergangenen Jahr“, so Rassloff.

Erhard Rassloff, Sprecher Kompetenzteam Ehrenamt

Er ist sicher, dass es in Ratingen rund 23 000 Ehrenamtler gibt. „Das ist die Zahl von Menschen, von bundesweiten Erhebungen auf Ratingen zurückgerechnet, die hier unentgeltlich Menschen helfen und sie unterstützen“, sagte der frühere Leiter des Sozialamtes.

Diese Wohltäter sind nicht allein die Mitglieder der Hospizbewegung, der Kirche, vieler Organisationen, sondern auch Freiwillige in Sportvereinen, bei der Feuerwehr, den technischen Hilfsdiensten, es sind die helfenden Frauen im Krankenhaus, der Imam in der Moschee, die Eltern, die in Schulen Dienste und Ämter übernehmen. Also: Theoretisch tut jeder vierte Ratinger Gutes, mehr oder weniger im Stillen. Von Rassloff stammt auch die Definition: „Wenn ich beruflich Gutes tue, ist das Pflicht. Alles darüber hinaus ist Kür.“

Wo sich viele Menschen einbringen und auch ihre Fachkenntnisse zur Verfügung stellen wollen, da müssen Angebot und Nachfrage koordiniert werden. Und auch da passiert inzwischen einiges, da wird sehr gut zusammengefügt, was erst einmal ungeordnet scheint. Die Freiwilligenbörse Ratingen zum Beispiel ist mit 15 Freiwilligen unter der Leitung von Dorit Schäfer als gemeinschaftliches Projekt von acht Organisationen unterwegs, hat rund 500 Hilfswillige in der Kartei. Ursula Theißen, die sich um die ehrenamtlichen Helfer kümmert, die vor allem innerhalb der Kirche wirken, sprach zuletzt von rund 500 (davon 150 registrierten) Männern und Frauen, die sich in irgendeiner Form einbringen wollen. Dass Helfer ausgenutzt werden könnten, sieht sie nicht. „Man muss ja nicht ehrenamtlich arbeiten — man kann es“, erklärte sie.

freiwilligenboerse-ratingen.de