Ratinger können zu Quizkönigen werden
Der Heimatverein hat mit der Stadt zusammen ein Wissensquiz veröffentlicht.
Ratingen. Was ein echter Dumeklemmer ist, der kennt seine Stadt in- und auswendig. Glaubt man zumindest. Wie gut die Kenntnisse tatsächlich sind, lässt sich nun ebenso spielerisch wie lehrreich überprüfen. Mit dem Wissensquiz Ratingen.
Entwickelt und publiziert haben das Spiel Kulturamtschefin Andrea Töpfer, der Vorsitzende des Heimatvereins, Michael Lumer, sowie der vormalige Stadtarchivar Joachim Schulz-Hönerlage. Herausgekommen sind 96 Fragen zu einem Dutzend Themen im Spielkartenformat, so klein und handlich, dass der knallrote Karton bequem in jede Tasche passt.
„Jeder von uns hat so seine Stärken“, skizziert die Kulturfrau das Verfahren, interessante Fragen zu Oberbegriffen wie Sport, Geschichte, Industrie und Brauchtum, aber auch dem beliebten Feld von Klatsch und Tratsch, Film sowie Medien zu formulieren. „Fragen mit Substanz“, sagt das Trio, sollten formuliert werden, bei allem Spaß am Vergnügen und dem spielerischen Charakter — zur Beantwortung jeder Fragekarte sind 30 Sekunden vorgesehen. Wird eine Frage richtig beantwortet, gibt es einen Punkt. Bei falschen Antworten ist der nächste Mitspieler dran.
„Wir möchten Menschen auf Ratingen aufmerksam machen“, sagen die Spieleautoren. Und Interesse wecken. Wer also bislang nicht wusste, dass das erste Prinzenpaar im Jahr 1930 gekürt wurde, nimmt sich vielleicht bei Gelegenheit ein entsprechendes Buch zur Brauchtumspflege in die Hand und liest rasch nach, was es mit Sessionen der Vergangenheit auf sich hatte. Von der ältesten Glocke in der katholischen Kirche St. Peter und Paul bis hin zur Grübelei, was wohl Hei-do-li sein könnte, reicht das Spektrum.
Durchschnittlich sind es pro Wissensgebiet acht Fragen, im Block „Geschichte“ sind es überdurchschnittlich viel, nämlich zwölf, geworden. Tratschke fragt dafür auf dem Boulevard bloß viermal nach. „Wir wollten jetzt nicht profan nachfragen, wie wohl ein berühmter Kabarettist mit Wohnsitz Ratingen heißen könnte“, sagt Andrea Töpfer.
Die knapp 100 Fragen zu formulieren, fiel den drei Spielmachern nicht schwer. „Aber zur korrekten Antwort noch drei falsche Vorschläge zu machen“ sehr wohl. Als Beispiel wird die Frage nach der Verleihung der Stadtrechte gegeben. Das war 1276. „Da kann die mögliche Antwort nicht 1976 heißen.“
Manche Fragen konnten in der Erstausgabe, die in 800er Auflage startet und in Buchhandlungen und der Touristik-Info zu bekommen ist, untergebracht werden.
„In zwei-drei Jahren könnten wir uns eine Neuauflage vorstellen.“ Das Quiz zeichnet sich neben dem Unterhaltungswert durch Aktualität aus.