Ratingen Verwirrung um Schul-Digitalisierung
Ratingen. · Versäumnisse der Verwaltung beim Anschluss der Kopernikus-Schule ans Glasfasernetz vermutet ein Ratinger Bürger. Bürgermeister Klaus Pesch weist die Vorwürfe zurück.
(abin) „Da ruft die Elternschaft des Kopernikus-Gymnasiums nach Digitalisierung und die Schule hat nicht mitbekommen, dass die Schule schon am Glasfasernetz angeschlossen und auch schon Kabel in der Schule verlegt sind? Ist die Schule nun am Netz oder nicht?“ Diese Frage stellt sich der Ratinger Michael Krauß.
Für Versäumnisse der Firma, die mit der Verlegung der Kabel in die Klassenzimmer betraut war, hat der Ratinger kein Verständnis. „Wer hat den Auftrag dafür vergeben, wer hat das Lastenheft für den Auftrag erstellt, wer hat den Auftrag mit der Firma besprochen und sie beaufsichtigt, wer hat den Auftrag abgenommen, wieso sind die Klassenräume nicht direkt angeschlossen worden, wenn schon die Kabel liegen?“, fragt Michael Krauß.
Schule ist laut Pesch an das Glasfasernetz angeschlossen
Für Bürgermeister Klaus Konrad Pesch besteht kein Zweifel, dass die Schule an das Glasfasernetz angeschlossen ist. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass das Schulzentrum Lintorf an das Glasfasernetz der Kommitt Ratingen mit technisch höchster Leistungsfähigkeit im Gigabit-Bereich angeschlossen ist, weil ich dies als nebenamtlicher Geschäftsführer dieser Stadtwerketochter selbst veranlasst habe.“
Der Bürgermeister führt weiter aus: „Ich habe mir in den letzten Wochen, vor Urlaubsantritt des Kollegen Rolf Steuwe, einen Gesamtüberblick über den recht komplexen Gesamtthemenbereich rund um die Glasfaseranbindung der Schulen in Ratingen und die Ausstattungen zur Digitalisierung des Unterrichts sowie zur technischen Ermöglichung des sogenannten Lernens auf Distanz gemacht. Dabei stehe ich in einem – wie ich meine sehr guten und konstruktiven Dialog – sowohl mit der Schulleitung als auch mit den Vertretern der Elternschaft am Kopernikus-Gymnasium Lintorf (KGL). Weder die Schulleitung noch die Eltern sitzen einem Irrtum auf, dass das Schulzentrum Lintorf angeblich nicht an das Glasfasernetz der Kommitt Ratingen angebunden sei. Vielmehr besteht Einvernehmen darüber, dass das erstens definitiv der Fall ist, jedoch zweitens natürlich weitere technische Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um das Lernen auf Distanz zu ermöglichen.“
Zu den Versäumnissen der mit der Verlegung der Kabel in die Klassenräume betrauten Firma sagt Pesch: „Leider gibt es im Baubereich einzelne ärgerliche Schludrigkeiten, unter denen betroffene Privatauftraggeber dann ebenso stöhnen wie in diesem vergleichbaren Fall die öffentliche Hand. Auch hierüber besteht übrigens Einvernehmen, sowohl mit der Schulleitung als auch den Vertretern der KGL-Elternschaft, dass eine leider nur kleinere Anzahl von Klassenräumen zwar Internetanschlüsse haben dürfte. Nur weiß zurzeit leider noch niemand, welche Glasfaserverbindungen im Schulgebäude von wo nach wo gelegt wurden, weil das beauftragte Unternehmen die Arbeiten – dies zum großen Ärgernis – weder zu Ende gebracht noch dokumentiert hatte.“
Die Stadt verspricht dran zu bleiben. Klaus Pesch will sich persönlich dafür einsetzen. „Dieser ärgerliche Befund kann aber natürlich nicht das letzte Wort und Ergebnis sein. Vielmehr soll jetzt in den Schulsommerferien im Rahmen des sogenannten Digitalpakts dieser beklagenswerte technische Ausführungsmangel behoben und das KGL insgesamt mit Glasfaserverkabelungen ausgestattet werden. Ich habe der Schulleitung und ebenso der Elternschaft zugesichert, dass ich persönlich alles Machbare unternehme, sodass im Kopernikus-Gymnasium Lintorf ein echter Giganetzstandard mit höchst leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen in Unterrichtsräumen sowie W-Lan im Schulgebäude im neuen Schuljahr 2020 vorhanden sein wird. Hierüber findet eine regelmäßige transparente Kommunikation mit der Schulleitung und auch mit den Eltern statt.“
Pesch will in der Ratssitzung im August über die Ergebnisse berichten.