Ratingen Jugendkulturjahr erhält eine Zugabe

Ratingen. · Veranstaltungen sind wegen Corona ausgefallen und sollen 2021 nachgeholt werden.

Cathrin Nieß und Maurice Schams vom Jugendrat zusammen mit Andreas Mainka vom Kulturamt und Bürgermeister Klaus Konrad Pesch (v.l.) freuen sich über die Verlängerung.

Foto: Achim Blazy (abz)

In Corona-Zeiten ist vieles anders – auch mit Blick auf das Jugendkulturjahr, das mit viel Kreativität und Liebe zum Detail vorbereitet wurde. Die Pandemie hat die Planungen jedoch massiv gestört. Doch das städtische Kulturamt bemüht sich nach Kräften, trotz widriger Rahmenbedingungen Angebote zu machen, aber alles geht natürlich nicht. Daher beschloss der Rat, den zeitlichen Rahmen zu strecken und bereits angemeldete Aktionen, die der Pandemie in diesem Jahr zum Opfer fallen, im nächsten Jahr nachzuholen.

Kinder und Jugendliche finden auf der Internetseite des Jugendkulturjahres 2020 viele Aktionen für die Sommerferien. Graffiti, Tanzen, Steine bemalen oder einen Film drehen – für jeden ist etwas dabei. Ganz neu: Im Menüpunkt „Projekte“ gibt es in dem Beitrag „Aktiv durch den Sommer“ für jede Woche eine neue Mitmachaktion für Zuhause. Den Teilnehmern winken attraktive Preise.

Trafo-Stationen werden bei Graffiti-Projekt verschönert

Zuletzt hatte ein großes Graffiti-Projekt für Aufsehen gesorgt: Das wurde in Kooperation mit den Stadtwerken Ratingen umgesetzt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich unter Leitung von Veronika Hutmacher vom Jugendamt eine Gruppe von Jugendlichen zusammengefunden, die starkes Interesse an den geplanten Graffiti-Aktionen anlässlich des Jugendkulturjahres zeigten. Die Grundidee: Die Stadtwerke Ratingen stellen dieser Gruppe nun insgesamt 15 große Trafo-Stationen im Stadtgebiet zur Verfügung. Darauf können die Jugendlichen, unter fachkundiger Betreuung durch einen Graffiti-Künstler, ihre Werke sprühen. Die Motive wurden vorher mit den Stadtwerken bei einem Ideenwettbewerb abgestimmt.

Uns so nahmen sich die jungen Künstler Tom und Freddi der Trafo-Station an der Ecke Europaring/  Schwarzbachstraße an. Nach intensiver, stundenlanger Arbeit schlängelt sich nun ein Drache um die Trafo-Station, die zu einem wahren Blickfang geworden ist. Die Vorbereitungen zur Umgestaltung von weiteren Trafo-Stationen in den kommenden Wochen laufen bereits. Auf diese Weise wird das Jugendkulturjahr auch im städtischen Erscheinungsbild sichtbar, gleichzeitig erstrahlen die Trafo-Häuser mit großformatigen Motiven.

Auf der Webseite des Jugendkulturjahres wird weiter über den Fortschritt des Projektes berichtet. Dort werden auch die weiteren Projekte und die Angebote in den Sommerferien angekündigt.

Viele illegale Sprayer
in Ratingen unterwegs

Bei Facebook gab es vor einiger Zeit recht kontroverse Diskussionen darüber, ob farbige Zeichen und Formate tatsächlich Kunst sind. Fakt ist: Viele Bürger stören sich an bunten Darstellungen auf öffentlichen Flächen. Und man hat den Eindruck, dass die Zahl der illegal besprühten Wände und Kästen weiter zunimmt. Die Innenstadt ist besonders stark betroffen. Die CDU-Fraktion fertigt immer wieder frische Bilder von Werken, die Sprayer produziert haben. Unlängst schickten die Christdemokraten eine weitere Liste mit aktuellen Fällen an die Stadt. Unter anderem ging es um den Ost-Bahnhof und Schaltkästen auf der Düsseldorfer Straße.

Mit der Einführung eines sogenannten Online-Mängelmelders können die Bürger selbst Beschädigungen und Vermüllung der Stadt Ratingen melden. Mithilfe eines Links in der Ratingen-App sollen sie so ganz unbürokratisch anzeigen, wann und wo sie Mängel an Straßen, Gehwegen, Beschädigungen, Müll an Containern, Spielgeräten auf städtischen Spielplätzen und Graffiti entdeckt haben. Klar ist: Das Graffiti-Projekt des Jugendkulturjahres ist ausdrücklich gewollt.

(kle)