Großes Problem in Ratingen SPD: Wohnen muss bezahlbar sein

Ratingen · Der Fraktionsvorstand geht gestärkt in die zweite Hälfte der Legislaturperiode.

Bezahlbarer Wohnraum in Ratingen ist knapp.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Mit gestärktem Fraktionsvorstand geht die SPD in die zweite Hälfte der Legislaturperiode und setzt auch in Zukunft auf ihre Kernthemen. Christian Wiglow wurde einstimmig als Vorsitzender der Fraktion bestätigt. Das Amt der ersten stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Fraktionskassiererin übernimmt erneut Rosa-Maria Kaleja. Den Fraktionsvorstand komplettiert als zweiter stellvertretender Fraktionsvorsitzender Willm Rolf Meyer.

Man will sich auch in Zukunft intensiv mit der Thematik des bezahlbaren und öffentlich geförderten Wohnraums in Ratingen beschäftigen „Wir werden nicht lockerlassen, bis wir endlich am Ziel sind“, verspricht Wiglow. Hintergrund: Nach einstimmigen Vorberatungen wurde im Rat am 21. Juni 2022 ein umfangreiches Maßnahmenbündel beschlossen, um die drängenden Probleme in den Griff zu bekommen. „Einer der zentralen Hebel ist die Schaffung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft“, sagt Wiglow. „Daher muss dieser Ansatz auch zeitnah weiterverfolgt werden.“ „Hinzu kommen verschiedene Beschlüsse in der Vergangenheit zur Erschließung neuer Optionen für bezahlbaren Wohnraum wie zum Beispiel über Kindertageseinrichtungen, anderen sozialen Einrichtungen oder über Supermärkten, die umgesetzt werden sollen“, ergänzt Rosa-Maria Kaleja, Sprecherin im Sozialausschuss.

Auch ist seit Jahren der Lärmschutz an den Haarbach Höfen mit Blick auf das Bauprojekt Felderhof 2 ein Dauerthema. „Der Rat hat beschlossen, dass die Stadt Ratingen den Bau der Lärmschutzwand sowie deren Finanzierung selbst übernimmt, hierfür stehen seit Jahren die entsprechenden Mittel im Haushalt bereit“, betont Kaleja.

Die Förderrichtlinien und die Fortschreibung des Gesamtkonzeptes Lärmschutzsanierung in 2022 seien dahingehend aktualisiert worden, dass Wohngebäude, die vor 2015 gebaut wurden, nun förderfähig seien. Trotzdem wird nach Aussage der Deutschen Bahn die Planung im Bereich Haarbach Höfe frühestens in zehn Jahren wieder aufgenommen. „Diese Aussage erscheint uns untragbar. Die SPD-Fraktion fordert umfassende Informationen zum Sachstand Lärmschutz Haarbach Höfe in Bezug auf die gefassten Ratsbeschlüsse und die geplante Umsetzung. Hier muss es nun endlich voran gehen“, so Wiglow.

Ein besonderes Anliegen ist Willm Rolf Meyer die Entwicklung an der Rastanlage an der A3 in Hösel. Die SPD fordert, den Ausbau der Rastanlage deutlich zu reduzieren und die Infrastrukturinvestitionen in nachhaltigere Projekte zu lenken. Neben Schutzwällen für den Lärmschutz sollte auch über eine starke Durchgrünung durch hochkronige Bäume nachgedacht werden. „Durch den Bau einer Landschaftsbrücke im Höseler Wald (nördlich der Rastanlage und südlich der S-Bahn) als Kompensationsmaßnahme für den Eingriff würde der durch verschiedene Infrastrukturen arg zerzauste Wald wieder zusammenwachsen und vernetzt werden können. Aus der Not würde damit auch eine Tugend“, erklärte Meyer.