Raumverteilung im Rathaus: Fast alle Ämter ziehen um
Das Konzept der Raumverteilung für das neue Rathaus steht fest. Dienststellen werden neu auf die verschiedenen Immobilien verteilt.
Ratingen. Aus alt mach’ neu: Nach dem Ratsbeschluss Ende März, das Rathaus teils zu sanieren und teils neu zu bauen, wurde auch festgelegt, dass vor der weiteren Planung erst ein neues Raumkonzept erarbeitet werden muss. Das liegt jetzt vor: Das Beraterbüro Quickborner Team hat dazu ein Funktions- und Flächenprogramm für die Stadtverwaltung entwickelt. Dieses soll bei allen weiteren Planungen — auch der Architekten — als Grundlage dienen.
Nachdem die Quickborner Personalbestand, Organisationsabläufe und Bürokapazitäten erfasst und abgeglichen hatten, entwarfen sie eine neue Verteilung der Dienststellen auf die verschiedenen Rathausimmobilien.
Im Neubau werden künftig untergebracht: Bürgermeister, Erster Beigeordneter und Rechtsdezernent, Personalrat, Personalamt, IT und Orga, Finanzwirtschaft, Stadtkasse, Sozialamt und Ordnungsamt sowie im sanierten Westflügel das Bürgerbüro mit Erweiterung. Im eingeschossigen östlichen Anbau kommen die Kantine und ein Bistro unter.
In das gegenüberliegende Technische Rathaus wechseln Schulamt, Kulturamt, Jugendamt und Sportamt samt zuständigem Dezernenten. Die Bauämter (Stadtplanung, Tiefbauamt), das Gebäudemanagement sowie das Rechtsamt ziehen in das Rathausgebäude am Stadionring um. Das Grünflächenamt und der Baubetriebshof sollen an der Sandstraße in einer neuen Einheit „Kommunale Dienste“ zusammengefasst werden.
Den Fraktionen sollen Räume im Haus Minoritenstraße 5, wo jetzt das Gebäudemanagement sitzt, angeboten werden. Das Gebäude Minoritenstraße 7 werde nicht mehr benötigt und könne verkauft werden, schlägt die Beratungsfirma vor.
Unverändert bleibt die Unterbringung von Rechnungsprüfungsamt und psychologischer Beratungsstelle des Jugendamtes in der Philippstraße 21, Standesamt (Minoritenkloster), Feuerwehr (Voisweg), Musikschule (Poststraße 23) und Volkshochschule (Lintorfer Straße 3).
Neben der Vorgabe, die Flächen möglichst optimal zu nutzen und zeitgemäßen Büroraum zu schaffen, erwies es sich wegen der sehr unterschiedlichen Größen der einzelnen Abteilungen als besonders schwierig, die Verwaltungseinheiten auf die vorhandenen Immobilien zu verteilen.
Ein weiterer Aspekt war die „möglichst große Gleichbehandlung der Mitarbeiter, was die Raumstandards und Arbeitsplatzqualität angeht.“ Lapidar stellt das Quickborner Team fest, dass die Altimmobilien nicht mehr zeitgemäß seien.
Offene Strukturen oder Großraumbüros wird es aber auch in dem neuen Rathaus kaum oder gar nicht geben. Die Berater streben das so genannte „Zellenbüro“ an. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Datenschutz, „sensible Kundenbetreuung“ und Personenschutz unterlägen hohen Anforderungen.
Rund 190 Mitarbeiter werden künftig im Teil-Neubau unterkommen. Für Abriss, Sanierung und Neubau müssten etwa 216 Mitarbeiter vorübergehend anderweitig untergebracht werden: 100 sollen in bestehende Gebäude umziehen, die restlichen in Containern oder in angemieteten Räumen. Insgesamt seien rund 465 Mitarbeiter von den Maßnahmen betroffen.