Rheinbahn plant Flüsterschienen
Die Straßenbahngleise am Düsseldorfer Platz sollen einen Erschütterungsschutz erhalten.
Ratingen. Die Pläne zur Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes haben sich verändert. Es wird kein großes Dach ausschließlich aus Glas geben. Es soll eine Nummer kleiner ausfallen, teilt die Stadt mit.
Und das soll nicht das Einzige an Änderungen sein. Gerold Fahr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU und Mitglied des Arbeitskreises Düsseldorfer Platz, sagt: „Der Radweg an der Düsseldorfer Straße wird erneuert. Und die Gleise, die verlegt werden, sollen einen sogenannten Erschütterungsschutz bekommen.“ Letzteres sei für die Anwohner von großer Bedeutung. So hätten sie weniger mit Vibrationen in ihren Wohnungen zu kämpfen, wenn eine Straßenbahn an ihren Häusern vorbeirollt. „Und alles wird ein wenig leiser“, sagt Fahr.
Am Dienstag war das Thema auf der Agenda des Bezirksausschusses, wobei jedem Politiker schon vor der Sitzung klar war: Große Diskussionen können sie sich nicht erlauben. Denn das Projekt muss zügig angegangen werden. Der Zeitplan ist eng. Die Bauarbeiten sollen 2014 beginnen und im dritten Quartal 2015 enden.
Kurz darauf soll dann auch die erste Wehrhahnlinie fahren. Sie ist der Grund, warum der Platz umgebaut werden muss. Denn die neue Linie braucht andere Bahnsteige, damit Fahrgäste einsteigen können. Und der Platz muss auch wegen gesetzlicher Vorgaben behindertenfreundlich gestaltet sein, was bei den jetzigen Einstiegen nicht der Fall ist.
Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg geht davon aus, dass die zeitliche Planung hinhaut. „Das sind ja Profis, die das geplant haben. Das wird schon passen“, sagt er. Auch CDU-Mann Gerold Fahr ist optimistisch — wenngleich er auch sagt, „dass es schon knapp bemessen ist“.
Unklar waren bis jetzt auch die Kosten für das neue Projekt. Der bisherige Entwurf mit einem großen Glasdach über den Bahn- und Bussteigen hätte bislang 6,3 Millionen Euro gekostet. Das war der Politik zu teuer. Sie entschied im Juni 2012 deshalb, dass nachjustiert werden muss.
Die Bochumer Planungs- und Architektengemeinschaft „wbp“ wurde beauftragt, eine abgespeckte Version zu entwickeln. Das ist nun geschehen. „Es wird unter anderem ein kleineres Dach geben, das auch nicht komplett aus Glas sein wird. Geplant ist eine Konstruktion aus Stahl und Glas“, sagt Rautenberg. „Und das Dach wird auch nicht den kompletten Platz überspannen. Es ist mehr ein Witterungsschutz.“ Planskizzen gebe es hierzu noch nicht. „Die werden jetzt erst vom Planungsbüro gefertigt.“
Und so sollen die Kosten jetzt für die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes aussehen: Die gesamte Maßnahme hat ein Investitionsvolumen von 9,2 Millionen Euro, wobei der städtische Anteil 5,7 Millionen beträgt. Den Rest zahlt die Rheinbahn.
Die Stadt erhält Fördermittel vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr, so dass die Stadt letztlich einen Eigenanteil von 2,7 Millionen Euro stemmen muss.