Ladenöffnungsgesetz: Shoppingsonntage gestrichen
Ab 2014 wird die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage von 14 auf elf reduziert. Bei den Händlern stößt das auf wenig Kritik.
Ratingen. In diesem Jahr bleibt alles noch wie geplant, aber ab 2014 wird es nur noch maximal elf verkaufsoffene Sonntage geben — davon höchstens zwei Adventssonntage. Das neue Ladenöffnungsgesetz schreibt diese Begrenzung vor.
Bisher gab es im Ratinger Stadtgebiet jedes Jahr 14 Mal die Gelegenheit, an einem Sonntag in der Innenstadt oder in einem Stadtteil einkaufen zu gehen. Neu im Gesetz festgelegt ist auch, dass es das Sonntagsshopping an einen Anlass — Fest, Markt, Veranstaltung — gebunden sein muss. Diese Vorgabe gilt in Ratingen bereits seit 2010.
Drei verkaufsoffene Sonntage werden 2014 jedoch entfallen: der dritte Sonntag im März in West, der erste Sonntag im Mai in Tiefenbroich sowie der erste November-Sonntag in Tiefenbroich. Da sie ohne besonderen Anlass waren, dürfen sie nicht mehr stattfinden. Der dritte Adventssonntag, an dem in allen Stadtteilen außer Hösel die Geschäfte geöffnet sind, soll künftig aus Anlass des Weihnachtsmarktes stattfinden.
Somit wären sieben verkaufsoffene Sonntag ab 2014 dauerhaft freigegeben. Die verbleibenden vier zusätzlichen könnten „im Rahmen von Einzelveranstaltungen wie Automeile oder Ratingen Festival freigegeben werden“, schlägt das Ordnungsamt in einer Drucksache vor.
In der Kaufmannschaft wird über Sinn und Nutzen verkaufsoffener Sonntage seit längerem kontrovers diskutiert. Zumal der letzte — anlässlich des Ratingen Festivals — aus Händlersicht ein ziemlicher Flopp war: Die meisten Besucher kamen wegen des Programms und nicht zum Einkaufen.
„Es war eigentlich auch zu heiß zum Shoppen“, räumt Uwe K. Frohns („Spiel & Buch“) ein. Gleichwohl dürfe man den Nutzen eines solchen verkaufsoffenen Sonntags nicht an den Tageseinnahmen messen: Denn der Werbeaspekt müsse längerfristig gesehen werden. „Ohne einen Magneten funktioniert ein verkaufsoffener Sonntag nicht“, ist Frohns überzeugt.
Laut Manuela Kessler („Möllmann“) hängt der Erfolg von verkaufsoffenen Sonntagen von vielen Faktoren ab — vor allem vom Wetter, aber auch vom Thema. „Die Automeile hat bei uns nie gezogen, der verkaufsoffene Sonntag am Bauernmarkt ist dagegen mit Abstand der stärkste Tag.“