Schüler untersuchen Dickelsbach
Die Neuntklässler des Lintorfer Kopernikus- Gymnasiums suchten im Rahmen einer wissenschaftlichen Exkursion nach Plastik in dem Gewässer.
Lintorf. In den Meeren und Ozeanen ist jede Menge Plastikmüll zu finden. Vieles davon wird über die Flüsse dorthin geschwemmt. Im Rahmen der Aktion „Plastikpiraten — Das Meer beginnt hier!“ haben sich daher die Neuntklässler aus dem Naturwissenschaftskurs des Lintorfer Kopernikus-Gymnasium auf eine wissenschaftliche Expedition an den Dickelsbach begeben, um zu erkunden, wie stark die heimischen Fließgewässer mit dem Kunststoff belastet sind.
Alexandra Forsbach, Lehrerin
In kleine Gruppen aufgeteilt, haben die Schüler das Gewässer vermessen, Wasser- und Bodenproben entnommen sowie Müll eingesammelt. Sie wollten herausfinden, welcher Müll und wie viel davon am und im Lintorfer Bach verstreut herumliegt. Denn der Unrat, der dort zu finden ist, gelangt über kurz oder lang in Nord- und Ostsee.
„Vor allem der Plastikmüll gefährdet die Tierwelt und gelangt über die Nahrungskette auch auf unsere Teller“, erklärte Lehrerin Alexandra Forsbach. Einige Proben können allerdings erst später in der Schule genauer überprüft und analysiert werden, ob zum Beispiel das gefährliche Mikroplastik enthalten ist, welches mit bloßem Auge nicht so leicht zu erkennen ist.
Anina und Melina konnten ihren Fund dagegen sehr wohl erkennen. Sie holten einen Koffer aus dem Wasser, der direkt neben einem alten im Bachgrund feststeckenden Autoreifen lag. Den Kofferinhalt, einen kleinen zappelnden Fisch, legten sie schnell wieder zurück in den Bach.
Trotz ungemütlichem Wetter waren die Schüler engagiert und hatten ihren Spaß. Und der gefundene Müll hielt sich in Grenzen. Ein paar Flaschen, etwas Papier und Plastikverpackungen landeten in den Mülltüten. „Die Schüler aus der achten Jahrgangsstufe werden in Kürze die gleichen Untersuchungen am Rhein durchführen. Sie werden sicherlich andere Erkenntnisse mit nach Hause nehmen“, sagte Heike Peter, ebenfalls Lehrerin am Lintorfer Gymnasium.
Alle Funde der jungen Forscher und Ergebnisse der Vermessungen wurden in einem Arbeitsheft mit Fotos dokumentiert. In den kommenden Tagen werden die Erkenntnisse an die Kieler Forschungswerkstatt gemeldet. Dort werden die Ergebnisse aller Projektgruppen aus ganz Deutschland zusammengefasst und ausgewertet.
„Ziel der Aktion, die im Rahmen des Wirtschaftsjahres 2016/17 ,Meere und Ozeane’ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurde, ist es, schon die Jugend für die Themen Meeresschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Schon das kleinste Engagement kann helfen“, sagte Lehrerin Heike Peter. Fest steht: Die Schüler haben gesehen, wie wichtig es ist, auf die Natur vor eigenen Haustür zu achten. mvk