SPD fordert mehr Einsatz für bezahlbaren Wohnraum
Der Druck auf die Verwaltung wächst. Es fehlt ein Konzept, nur bei der alten Feuerwache gibt es Fortschritte.
Die SPD schlägt Alarm.In der vergangenen Woche sollte die Verwaltung im Sozialausschuss zum wichtigen Thema „bezahlbares und barrierefreies Wohnen“ Bericht erstatten und erntete angesichts spärlichster Informationen deutliches Kopfschütteln — vor allem beim SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Wiglow: „Wir erwarten, dass diesem Thema endlich die notwendige Priorität in der Verwaltung zugestanden wird.“ Bezahlbares Wohnen sei das große Thema, befand Wiglow.
Der Politiker nannte mehrere Beispiele für den sehr unbefriedigenden Rathaus-Aufritt: So gibt es einen Ratsbeschluss vom September 2014, der den Auftrag an die Verwaltung vorsah, geeignete Flächen für sozialen Wohnungsbau in Ratingen zu ermitteln. Doch wirklich erhellende Fakten blieben in der jüngsten Sozialausschuss-Sitzung sehr rar.
Im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Verwaltung vom Rat den Auftrag bekommen, in einem Konzept darzustellen, wie sich Angebot und Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum in Ratingen bisher entwickelt haben und wie die Perspektiven aussehen. Antwort der Verwaltung im Ausschuss: Man arbeite an einem Wohnraumbedarfskonzept, müsse dafür aber erst eine Stelle in der Verwaltung besetzen.
Immerhin: Mit Blick auf das Gelände der alten Feuerwache an der Lintorfer Straße tut sich was — zumindest ansatzweise. Dort soll es innovative Wohnformen (zum Beispiel Mehrgenerationenhäuser) und preiswerten Wohnraum im Sinne des Wohngeldgesetzes geben. Das ist beschlossene Sache.
Auch in der kommenden Rassitzung am Dienstag, 23. Juni, wird die alte Feuerwache ein Thema sein. Nach Informationen der Bürger Union habe es bereits Gespräche zwischen Interessenten und der Verwaltung gegeben, der Rat sei darüber aber gar nicht informiert worden, kritisierten die Fraktionsspitzen Alexander von der Groeben und Robert Ellenbeck. Es fehle auch ein vom Rat längst in Auftrag gegebenes Konzept für dieses Areal. Dieses Papier sollte die Stadt im Frühjahr vorlegen — Fehlanzeige.
Nun soll eine belastbare Zeitplanung am 3. September präsentiert werden, dann tagt wieder der Sozialausschuss.