Stadt will Hindernisse für Blinde beseitigen
Leitsystem entspricht nach Darstellung der Verwaltung insgesamt aktuellen Standards.
Ratingen. Stimmt etwas am taktilen Leitsystem am neugestalteten Düsseldorfer Platz nicht? Gestern fand Dirk Meyer, BU-Ratsherr, vor der alten Polizeiwache noch eine Stelle, die der Erläuterung bedarf. Ein Strommast steht unmittelbar hinter einem Übergang: „Das ist zu eng für Rollator- oder Rollstuhlfahrer.“ Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt sicherte gestern baldige Abhilfe zu: Man habe wegen Problemen mit dem Fundament den Mast entgegen der Planung versetzen müssen. Nun werde die mit Noppen und Rillen gekennzeichnete Absenkung verlegt. Überhaupt müsse man noch etliche Kleinigkeiten nachjustieren. Auch die Zufahrt zur Radstellanlage werde noch abgesenkt.
Der kritisierte Mast, der gegenüber dem ZOB mitten zwischen genoppten Steinen steht, gehört aber genau dorthin. Denn an diesem Mast werde bald, um keinen weiteren Stahlträger aufstellen zu müssen, die Ampelanlage befestigt, mit Taster. Die genoppten Steine seien kein Leitsystem, sondern bildeten Trennstreifen. Das entspreche neuesten Standards, betonte Winkelmann. Ein spezialisierter Gutachter habe die Umgestaltung des Platzes und Teile der Düsseldorfer Straße geprüft. Auch seien die Behindertenverbände von Anfang an in die Planungen einbezogen worden. Zu den unterschiedlichen Systemen in Ratingen sagte Winkelmann, dass man sich vor der Einführung der DIN- Norm, an die man sich heute streng halte, für ein System aus Baden-Württemberg entschieden habe — „übrigens mit Zustimmung der Behindertenorganisationen“.
Am Kreisel Voisweg habe man auf die neue Norm umgestellt. Die Noppenstreifen entlang der Düsseldorfer Straße dienten nicht der Führung, sondern als Absperrstreifen: Blinde tasteten sich an den Hauswänden entlang. Noppen sollen verhindern, dass sie auf den Radweg oder die Straße geraten. JoPr