Ratingen Stadt wird auf Vordermann gebracht

Ratingen. · Am 7. März findet zwei Stunden lang wieder ein Dreck-weg-Tag statt. Ehrenamtliche gehen dabei gezielt gegen wilden Müll vor.

Die Mitglieder des Hegerings Ratingen haben 2019 gefundenen Müll beim Baubetriebshof abgegeben.

Foto: Ja/Blazy, Achim (abz)

Es ist schon Tradition und viele packen mit an. Der Ratinger Frühjahrsputz hat sich längst etabliert. Am Samstag, 7. März, 10 bis 12 Uhr, wird es bereits zum 17. Mal das Großreinemachen im Stadtgebiet geben. Die Kommunalen Dienste der Stadt Ratingen freuen sich über jeden, der mitmachen möchte. Aufgerufen sind also alle Bürger, Nachbarschaftsgruppen, Vereine und Organisationen, zum Müllsack zu greifen und Abfall von Wegrändern und öffentlichen Plätzen einzusammeln. Ziel dieser gemeinsamen Aktion ist es, die Ratinger für eine dauerhaft saubere Stadt zu sensibilisieren.

Die Resonanz der zurückliegenden Jahre war stets beachtlich, allein im vergangenen Jahr haben sich 300 Bürger sowie zahlreiche Schulen mit insgesamt 1500 Kindern und Jugendlichen an der Aktion beteiligt und rund fünf Tonnen Müll eingesammelt. Nach diesem großen Zuspruch hofft die Stadt Ratingen auch in diesem Jahr auf eine rege Beteiligung. Jeder kann mitmachen und allein oder als Team zum Beispiel eine Wiese, einen Parkplatz oder einen Bolzplatz sauber machen. Die Teilnehmer selbst legen den Bereich fest, in dem sie sammeln möchten.

Alle fleißigen Helfer werden im Vorfeld von den Kommunalen Diensten mit Arbeitshandschuhen, Abfallsäcken, Greifzangen und bei Bedarf mit Warnwesten ausgestattet. Im Anschluss an den gemeinsamen Frühjahrsputz sind alle Beteiligten zu einem Imbiss im Baubetriebshof, Sandstraße 25 bis 27, eingeladen. Anmeldungen nimmt ab sofort die Abfallberatung entgegen: telefonisch unter der Rufnummer 02102/5507041, per Fax unter 02102/5509700, per E-Mail oder online über die Internetseite der Stadt.

Zum Hintergrund: Das Müllproblem ärgert viele Bürger – nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen, so zum Beispiel am Blauen See. Dort wurde einfach ein Teppich in die Landschaft geworfen, klagte ein Anwohner.

Die Folgen der Wegwerfgesellschaft sind unübersehbar: Wer an einem Dreck-weg-Tag teilgenommen hat, der reibt sich verwundert die Augen. Es ist schier unglaublich, welche Dinge in der Natur und am Straßenrand landen oder auf Parkplätzen in Waldgebieten deponiert werden.

Bürgerärger über die
Vermüllung nimmt weiter zu

Politik und Verwaltung wissen nur zu gut, dass der Ärger über die Vermüllung in der Stadt weiter zunimmt. Nicht ohne Grund gibt es die Projektgruppe „Sauberes Ratingen“, die sich seit längerer Zeit mit diesem komplexen Thema befasst. Der Kurs der Stadt Ratingen ist klar: Man geht stärker und vor allem entschiedener gegen Müllsünder vor. Sorgen bereiten wilde Müllkippen an Containerstandplätzen. „Es werden wilde Müllkippen auf den Containerstandplätzen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung kontrolliert und Hinweise gesichert, um die Verursacher ausfindig zu machen“, berichtete unlängst Martin Gentzsch, der für den Bereich Kommunale Dienste zuständig ist, „sollten Indizien vorhanden sein, werden seitens der Verwaltung Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.“ Auch der „Kommunale Ordnungsdienst“ werde die Containerstandplätze häufiger kontrollieren, hatte er angekündigt. Die Leistung „Sammlung und Transport“ aus Depotcontainern für PPK (Papier, Pappe, Karton) ist Ende des Jahres 2018 neu ausgeschrieben worden. So gibt es größere Einwurfschlitze der PPK-Sammelbehälter.

Und: Man hat die Höhe der Bußgelder für illegale Abfallablagerungen im Blick und will sie anpassen. Die Leerungsintervalle an den vorhandenen Depotcontainer-Standplätzen seien in Abstimmung mit den beauftragten Unternehmen optimiert worden, berichtete der Dezernent Martin Gentzsch. Am Zentral-Material-Lager an der Robert-Zapp-Straße gibt es einen weiteren Presscontainer für Papier und Karton.