Von der Hütte zur Wohnanlage

Nach vielen Jahren der Diskussion ums ehemalige Eisenhüttengelände, entsteht dort ein Wohnpark mit Servicepunkt der Caritas. Der Boden war komplett ausgehoben worden. Die 51 Eigentumswohnungen sind zu 80 Prozent bereits verkauft.

Foto: abz

Ratingen. Auf dem ehemaligen Eisenhüttengelände sind die Arbeiten für den Bau des Wohnparks im Zeitplan. Das gab der Investor, Norbert Dreyer, Chef der KB Servicewohnen Projektentwicklungsgesellschaft aus Melle, gestern beim Richtfest bekannt. Ende 2017 sei die Servicewohnanlage bezugsfertig. Um die ehemalige Industriebrache hatte es jahrelangen Streit gegeben: Wegen der chemischen Hinterlassenschaften der Hütte fand sich zunächst kein Investor. Dann wurd e beschlossen, das komplette Gelände auszukoffern und neu zu verfüllen.

Norbert Dreyer, Investor

Ein Teil der Brache ist bereits saniert und verfüllt worden. Dort entstehet der Wohnpark mit insgesamt 51 Eigentumswohnungen. Um Käufer muss sich Dreyer offenbar keine großen Gedanken machen: „80 Prozent der Eigentumswohnungen der insgesamt knapp 15 Millionen Gesamtvolumen umfassenden Wohnanlage wurden bereits erfolgreich vermarktet.“ Weitere Verträge seien in Vorbereitung. Der Rohbau für das Haupthaus C ist erstellt. Dreyer: „Das Grundstück bietet aufgrund der hervorragenden Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe ideale Voraussetzungen für das Konzept Service-Wohnen.“ Dreyer setzt dabei auf eine Klientel, die sich lange vor der Rente Gedanken ums Wohnen im Alter macht.

Mit einer höheren Lebenserwartung steige auch der Betreuungs- und Pflegebedarf. Zugleich gingen vielfach die familiären und nachbarschaftlichen Unterstützungsleistungen spürbar zurück.

Außerdem stellten die künftigen „Jungen Senioren“ deutlich höhere Anforderungen an die Wohnqualität als die bisherigen Ruheständler. Den Begriff Service-Wohnen umschreibt er so: „Eine Service-Wohnung ist im Prinzip eine ganz normale, schwellen- und barrierefrei gestaltete Wohnung. Wer diese Wohnung bezieht, kann hier sein eigenes und selbstständiges Leben führen.“ Der Unterschied zum „normalen“ Wohnen sei nur der, dass ein Serviceanbieter im Hause bedarfsorientierte Serviceangebote im Rahmen von Grund- und Wahlleistungen bereitstellt und organisiert. Den Service-Stützpunkt wird die Caritas betreiben. Die Leistungen des Grundservices, wie zum Beispiel die Präsenz eines Ansprechpartners an der Rezeption des Hauses zu vereinbarten Zeiten, werden über eine monatliche Grundpauschale abgedeckt. Die Servicepauschale für einen Ein-Personen-Haushalt beträgt 49 Euro monatlich und für einen Zwei-Personen-Haushalt 69 Euro monatlich.