Westbahn: Chancen für Reaktivierung stehen gut
Baudezernent Jochen Kral stieß mit dem Projekt in mehreren Kommunen auf offene Ohren.
Ratingen. Die Stadt drängt mit Macht darauf, dass in das Thema Westbahn endlich Bewegung kommt. Nachdem bekannt wurde, dass sich auch der Kreis mit dem Thema beschäftigt, meldete sich Jochen Kral, Technischer Beigeordneter im Rathaus: „Wir haben das Gespräch mit den Städten Duisburg und Düsseldorf gesucht und sind dort auf offene Ohren gestoßen. Gemeinsam haben wir dann ein Gespräch beim Kreis Mettmann angeregt“, so Kral.
Er weiß, dass sich auch noch andere Städte für das Projekt interessieren: „Es werden sich dieser Interessengemeinschaft auch noch andere Kommunen anschließen. Die Chancen, die Westbahn tatsächlich zu reaktivieren, standen wohl noch nie so gut wie jetzt.“ Das bedeutet allerdings nicht, dass das zu einer schnellen Lösung führt. Anträge müssen formuliert werden, Land und Bund müssen sich damit beschäftigen. Letztlich entscheidet die Nahverkehrskommission, ob die Westbahn in den Bedarfsplan aufgenommen wird. „Für Ratingen wäre das von zentraler Bedeutung. Für den Standort West würden sich ganz neue Möglichkeiten ergeben, wenn wir den Westbahnhof reaktivieren“, ist sich Kral sicher.
Jochen Kral, Baudezernent
Zwar gehört die Westbahnstrecke zu einer der meist befahrensten Strecken des Landes, doch das wäre langfristig kein Problem. Ein drittes Gleis müsste her, für das aber an den meisten Stellen wohl Platz wäre. Und auch in Sachen Kosten-Nutzen-Relation hat sich etwas getan. Denn die ursprüngliche Idee, die Westbahn durch den Staufenplatz-Tunnel in Düsseldorf fahren zu lassen, wurde verworfen. Die Anpassung der dortigen Sicherheitstechnik hatte dazu geführt, dass das Projekt nahezu unwirtschaftlich wurde. Die neueste Idee: Ab Rath nutzt die Westbahn einfach das schon bestehende Schienennetz des Personenverkehrs. Nach den Sommerferien wollen die beteiligten Kommunen mehr über ihre genauen Pläne sagen.