Wohngebiet: Lintorfer wollen Lkw verbannen
Lastwagen fahren durchs Wohn- ins Gewerbegebiet. Die Stadt sucht mit Bürgern nach einer Lösung.
Ratingen. Täglich rollen Lastwagen über die Straßen im Gewerbegebiet im Lintorfer Norden. Das war schon vor dem Bau der neuen riesigen Logistikzentren von DHL und Keramag so und wird zunehmen, wenn das DHL-Verteilzentrum im September an den Start geht.
Eine Interessensgemeinschaft kämpft seit Jahren vergeblich für ein Verkehrskonzept, das vor allem die Anwohner im Wohngebiet rund um den Bleibergweg und Brandsheide schützen soll. Jetzt könnte was passieren.
Die Stadt hat Vertreter der IG eingeladen, an einem Werkstattverfahren teilzunehmen. „Hier wollen wir in einem kleinen Kreis von etwa 20 Leuten über Maßnahmen diskutieren, die schnell zu einer Lösung des Verkehrsproblems führen können“, sagt Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg.
Das Treffen soll am kommenden Mittwoch stattfinden. „Wir haben bewusst auf eine Bürgeranhörung verzichtet“, sagt er. „Weil wir schnell zu einem Ergebnis kommen wollen.“ Bürger können noch bis Dienstag Vorschläge per E-Mail oder Post einreichen, die in die Diskussion einfließen sollen.
Noch vor der Kommunalwahl soll ein Leistungskatalog erstellt werden, der dann in der Ratssitzung im Juni verabschiedet werden soll. „Das Statteilverkehrskonzept soll so schnell wie möglich umgesetzt werden“, sagt Rautenberg.
Und Ideen gibt es viele. Allen voran der Wunsch nach einem Autobahnanschluss an der A 524, der direkt auf den Breitscheider Weg also mitten ins Gewerbegebiet führt.
„Das würde den Verkehr durch die Wohngebiete sicherlich reduzieren“, sagt Andreas Preuß vom Lintorfer Heimatverein. Denn zurzeit fährt der Schwerlastverkehr von der Abfahrt Lintorf der A 524 vorbei an den Wohngebieten über die Straße Brandsheide und Breitscheider Weg ins Gewerbegebiet.
Den Autobahnanschluss sieht auch Marc Vogel von der Lintorfer Werbegemeinschaft als beste Lösung. Der Einzelhandel im Ortskern sei vom Lastwagenverkehr zwar nicht direkt betroffen, doch sollte ein Verkehrskonzept für ganz Lintorf erstellt werden, sollte man auch eine Einbahnstraßenregelung auf der Speestraße in Erwägung ziehen. „Hier kollabiert der Verkehr ja derzeit täglich“, sagt Vogel.