Ratingen Helau! Wunderschön – der Rosenmontagszug

Ratingen · Mehr als 25.000 Jecken erleben den Zoch in Ratingen bei allerbestem Wetter. Die Sicherheitsvorkehrungen waren noch einmal verschärft worden.

Diesem Tag hatten Frank I. und Sabine I. lange entgegengefiebert.

Foto: Achim Blazy (abz)

Jede Menge Sonne und Konfetti im Herzen: So lässt sich der Gemütszustand der mehr als 25 000 Jecken beschreiben, die den Rosenmontagszug bei wunderschönem Wetter hautnah und voller Euphorie erlebt haben. Und wer es noch nicht wusste: Der Zoch mit seinem puren Straßenkarneval entwickelt sich immer mehr zum Export-Schlager, wie unzählige Beiträge im Live-Chat gezeigt haben. Da gab es zum Beispiel Grüße aus Spanien und aus Polen sowie aus vielen Städten und Teilen Deutschlands. Dumeklemmer, die lange hier gelebt haben, schickten Grüße in ihre Heimatstadt, und freute sich über die tolle Stimmung in Ratingen.

Unter dem Motto „Öwerall is Karneval, von Rio bis ins Angertal“ zog das Prinzenpaar Frank I. und Sabine I. auf seinem Wagen durch die Straßen (die Aufstellung fand traditionell auf der Industriestraße statt). Zusammen mit den Tollitäten bildeten 42 Motivwagen, 22 Fußgruppen, zwölf Begleitfahrzeuge und drei Musikgruppen mit insgesamt 1600 Teilnehmern den stattlichen närrischen Lindwurm. Marcel Dullni, 1. Zugleiter des Karnevalsausschusses, zeigte sich begeistert angesichts der Resonanz und der zahlreichen Anmeldungen zum Rosenmontagszug. „Einfach toll“, meinte er.

Das Sicherheitskonzept war bereits im vergangenen Jahr umfassend überarbeitet worden und entspricht allen aktuellen Vorgaben und Richtlinien. Betonblocksteine und Lkw sicherten die Zuwege, darüber hinaus war die Zugleitung des Karnevalausschusses (KA) im ständigen Austausch mit den zuständigen Ämtern. So gab es zum Beispiel eine neue Straßensperre auf der Bechemer Straße, aufgebaut vom Technischen Hilfswerk (THW).

Ein gravierendes Problem hat sich dennoch aufgetan: Dringender denn je werden Wagenengel gesucht, die aus Sicherheitsgründen mit dabei sein müssen. Zugfahrzeug und Motivwagen sind mit mindestens sechs Wagenengeln zu sichern, idealerweise mit zwei Wagenengeln pro Achse. Eine Reduzierung dieser Zahl ist nur bei Begleitfahrzeugen oder Bagagewagen oder nach vorheriger Rücksprache mit der Zugleitung beziehungsweise dem Ordnungsamt der Stadt Ratingen zulässig. Sofern diese Sicherungsanforderungen nicht erfüllt werden, so der KA, darf der Motivwagen nicht am Umzug teilnehmen. Eine Kontrolle erfolgt bei Aufstellung des Zuges, aber auch während des Zuges. Fehlendes Sicherungspersonal wird auch zum Ausschluss während des Zuges führen. Neben der vollen Ladung Karnevalsstimmung gebe es für die Wagenengel sogar eine finanzielle Entschädigung für den knapp zweistündigen Zug durch Ratingens City, teilte der KA mit, der schon mal Werbung für den Zug im Jahr 2026 machte: Dann wird Ratingen nämlich 750 Jahre alt.