Zukunft für Ratinger Kaiser’s-Märkte

Die beiden Geschäfte schreiben wohl seit Jahren schwarze Zahlen.

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Ratingen. Der Schock sitzt tief bei den Kaiser’s Mitarbeitern in Hösel und Lintorf. Wie berichtet, will Edeka die Tengelmann-Märkte im kommenden Jahr übernehmen — wenn das Kartellamt zustimmt.

Die örtlichen Kaisers-Supermärkte schreiben nach Insider-Informationen nach wie vor schwarze Zahlen. Sie seien aktuell nicht von der Schließung bedroht, war zu hören. Für die Kunden dürfte sich also nicht allzu viel ändern. Doch hinter den Kulissen dürfte bald „die Post abgehen“, so ein O-Ton.

Denn die Märkte wurden bereits vor etwa 30 (Lintorf) beziehungsweise 25 Jahren gegründet, viele Mitarbeiter sind bereits seit Jahrzehnten dabei, fest angestellt und qualifiziert. Die Filialleiter bekommen sogar Provision, je nach Umsatz. Nach einem Jahr Kündigungsschutz nach der Übernahme dürfte sich das ändern, befürchten alle.

Von Tengelmann heißt es auf Anfrage: „Der Übergang des Gesamtunternehmens erfolgt zum 30. Juni 2015. Die Märkte werden sukzessive an die selbstständigen Kaufleute übergeben. Dadurch erhalten viele Filialleiterinnen und Filialleiter die Chance auf Selbstständigkeit unter dem Dach der Edeka.“

Besonders um lukrative Märkte wie eben in Lintorf und Hösel dürften sich also die Interessenten reißen — und viele Mitarbeiter im neuen Franchise-System auf der Strecke bleiben. Nur ein paar wenige Fachleute dürften bleiben, der Rest der Arbeit werde von 450-Euro-Kräften erledigt werden, so die Befürchtung. Für die Ratinger Märkte sieht man durchaus Chancen, sie künftig als „Premium-Edeka“-Märkte weiter zu führen. Das lasse die Kaufkraft vor Ort durchaus zu, hieß es. Auch wenn der Umsatz beispielsweise in Lintorf durch die räumliche Nähe zum Aldi-Markt zuletzt etwas gelitten habe.