Schnee sorgt kreisweit für Probleme

Gestern führten die heftigen Schneefälle zu teils chaotischen Verhältnissen auf glatten Straßen.

Foto: Staschik

Kreis Mettmann. Autofahrer sind gestern Morgen eiskalt erwischt worden: In der Nacht hatte es angefangen zu schneien, am Morgen gegen 6 Uhr setzte dann starker Schneefall ein. Die Räumdienste waren zwar im Einsatz, mussten aber teilweise vor den Schneemassen kapitulieren und die Räumung unterbrechen. Unter den geräumten Straßen hatten sich zudem Eisplatten gebildet. Im Schwarzbachtal kapitulierte ein Busfahrer, stoppte den Bus und bat die Fahrgäste, darunter Schüler, zu Fuß nach Mettmann zurückzugehen. Im Bus waren Jugendliche der Liebfrauenschule, die allerdings nicht nach Ratingen kamen. Seitens der Schule hieß es, dass die Schüler gestern nicht mehr zum Unterricht erscheinen mussten. Wie ein Rheinbahnsprecher erklärte, stellt das Verkehrsunternehmen normalerweise Ersatzfahrzeuge zur Verfügung. Sollte dies nicht funktionieren, müssten die Jugendlichen von ihren Eltern abgeholt werden.

Foto: Staschik

Am Hochdahler Berg in den Serpentinen hatte sich ein Unfall ereignet. Die Straße war mehrere Stunden komplett gesperrt. Die Verbindungsstraßen zwischen den Städten werden vom Kreis geräumt, innerstädtisch sind die örtlichen Bauhöfe zuständig. Die Mitarbeiter des Erkrather Bauhofs rückten schon in aller Frühe aus, um den Schnee zu räumen. In einschlägigen Internet-Foren gab es viele Beschwerden über nicht geräumte Straßen. Aber auch viel Verständnis, dass nicht alles auf einmal geräumt werden kann.

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Wintereinbruch lähmt Start in die Woche
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Auf der A 3 hatte sich in den frühen Morgenstunden ein mehrere Kilometer langer Stau gebildet. Wer in Ratingen-Ost abfuhr, um so nach Wülfrath oder Mettmann zu gelangen, stand in langen Staus auf diversen Landstraßen. Wer auf der A 3 blieb und es schließlich bis Mettmann geschafft hatte, kämpfte sich über die Bergische Landstraße/Düsseldorfer Straße nach Mettmann. Die Strecke war selbst vormittags noch mit dicken Eisplatten überzogen, Autos und Lkw schlitterten zum Teil gefährlich über die Fahrbahn. Schneeverwehungen am Seitenrand gefährdeten Fußgänger und Radfahrer.

Foto: Blazy

Rund um Gruiten, in Wülfrath und in Mettmann blieben Lastwagen und Busse an den Steilstrecken liegen. In Wülfrath hatten die Schüler der Real- und Sekundarschule schneefrei, weil viele Lehrer nicht zur Schule durchkamen. Zahlreiche Buslinien konnten nur mit Verspätungen die Haltestellen anfahren. Viele Fußgänger hatten Probleme. Es gab mehrere Stürze. Teilweise waren die Gehwege sehr gut geräumt, teilweise gar nicht.

Foto: mei

In Mettmann ereigneten sich gestern Morgen sechs, in Erkrath acht und in Wülfrath vier Unfälle. Es blieb laut Polizei bei Sachschäden. In Velbert kam es aufgrund der Glätte in den Morgenstunden zu sieben Unfällen. Bei einem Zusammenstoß auf der Poststraße wurde eine Person leicht verletzt. Gegen 11 Uhr meldete Polizeisprecherin Claudia Partha für den Kreis Mettmann 49 glättebedingte Verkehrsunfälle, allerdings vor allem aus Haan, Erkrath und Mettmann. „In Langenfeld gab es einen einzigen mit Blechschaden an der Bergischen Landstraße, in Monheim gar keinen.“

Foto: DJ

An Langenfelds östlicher Stadtgrenze auf Solinger Seite standen auf glatter Straße Lastwagen quer, der Verkehr staute sich in Wiescheid bis zur A 3-Auffahrt zurück. Davon war auch der von den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) betriebene Linienbus 791 betroffen, bestätigte BSM-Mitarbeiterin Susanne Galicki. „Unsere Busse haben natürlich alle Winterreifen, aber wegen des Staus in Richtung Solingen gab es morgens ab Langenfeld bei der Linie 791 schon Verspätungen.“ Wegen Staus in Hilden fuhr auch die Rheinbahn-Buslinie 785 Verspätungen ein.

Foto: Janicki

Die Haaner Feuerwehr war gestern seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. Die Wehrleute mussten zu mehreren umgestürzten Bäumen, die dem Schnee und der Nässe nicht standhielten, Straßen und Kreuzungen wurden gesperrt, was die Staus rund um Gruiten zusätzlich verlängerte. „Teilweise galt es, nur ein paar Äste abzusägen“, sagte Feuerwehr-Chef Carsten Schlipköther, „teils waren aber ganze Bäume umgestürzt.“ Wie an der Straße Ellscheid, die weiträumig abgesperrt werden musste oder an der Brucher Mühle. Die große Buche dort verfehlte die Brucher Mühle um wenige Meter „und hätte uns gut unter sich begraben können“, wie Besitzer Gero Legner berichtet. Kurz zuvor hatten seine Frau und er an der Stelle noch Schnee geschippt. Der etwa zehn Tonnen schwere Baum wurde entwurzelt und zog einen Teil des Hangs mit sich auf den Fußweg unterhalb der Mühle. Die Feuerwehr musste auf das RWE und den Bauhof warten, der Hang drohte weiter abzuruschten.

Bis zum Mittag gab es einen Verletzten in Haan. Der Mann stürzte an einer Bushaltestelle und verletzte sich am Kopf so schwer, dass er behandelt werden musste. Innerhalb der Hildener Innenstadt ging es nur im Schritt-Tempo vorwärts, vor allem die Zufahrten Richtung Autobahn waren dicht, weil teilweise auf der A 46 nichts mehr ging.