1213 Stufen — für Langenberger überhaupt kein Problem

Für 184 Wanderer ging es an Christi Himmelfahrt treppauf, treppab durch die Innenstadt.

Langenberg. Einen kurzen Blick zur Kontrolle auf die Karte, dann biegen die vier Wanderer neben dem Textilgeschäft von Anni Weber ab. 23 Stufen warten hier auf der einen Seite des Hauses, bevor es an der anderen Seite wieder 13 Stufen hinuntergeht. Natürlich könnte man auch einfach geradeaus weiter gehen, um zum Marktplatz zu kommen, doch darauf kommt es heute nicht an. Bei der fünften Treppenwanderung des Männer-Turn-Verein (MTV) ist der Name schließlich Programm: Verschiedene Gruppen bahnen sich ihren Weg treppauf, treppab durch Langenberg.

„500 Stufen haben wir bestimmt schon hinter uns“, sagt Siegfried Eickhoff, während er sich zielsicher dem nächsten Kontrollpunkt nähert. Bislang schlägt sich das Vierergrüppchen, das Punkt neun Uhr zur Treppenwanderung an der Volkshochschule aufgebrochen war, wacker. „Am Anfang dachte ich, dass die vielen Treppen mir ein bisschen Schwierigkeiten bereiten könnten“, gibt Siegfried Eickhoff zu. „Aber wenn man als Gruppe unterwegs ist und sich unterhält, dann machen sie einem eigentlich nichts aus.“

Zur Stärkung gibt es am Kontrollpunkt trotzdem erst einmal einen Apfel. Gerd Brembeck kennt das Prozedere hier schon. Seinen Laufzettel, der dort mit einem blauen Stempel versehen wird, hält er daher schon bereit: „Ich habe schon bei den letzten vier Treppenwanderungen mitgemacht“, sagt er.

Diesmal ist er mit seinem Hund Nicki angetreten. Gemeinsam wollen sie die 1213 Stufen auch zum fünften Mal meistern: „Ich bin zwar 77 Jahre alt, aber ich laufe noch immer jeden Tag mit dem Hund und bin daher fit.“ Dann machen sich die vier Herrschaften wieder auf den Weg. An der Gahmer Treppe warten schließlich schon die nächsten 22 Stufen auf sie. Doch die größte Hürde kommt erst noch. „Die längste Treppe an der Sprungmannsgasse geht 186 Stufen aufwärts“, sagt Helmut Kreze. Er ist sozusagen der Vater der Treppenwanderung und hat sich den 3,6 Kilometer langen Rundweg ausgedacht. „Irgendwann hatte ich die Idee und habe dann angefangen, die Strecke abzugehen. Dabei habe ich ständig überlegt, wie man es hinbekommt, dass sich keine Treppe wiederholt.“

Ursprünglich sollte aus der Wanderung ein Lauf werden, am Ende entschied man sich doch für die gemütlichere Variante, durch die auch Ältere und Familien teilnehmen können. Sportlich geht es durch die vielen Treppen dennoch zu. Für die Langenberger sei dies jedoch kein Problem, glaubt Kreze: „Die haben von Haus aus Muskeln in den Beinen, weil sie ja jeden Tag rauf und runter müssen.“ Daher ist er sich sicher, dass die Langenberger auch seine neuen Pläne mühelos umsetzen: „Bei der nächsten Wanderung kommen zwei Treppen hinzu“, kündigt er an: „Das wären dann nochmal 60 Stufen extra.“