16 Jahre Provisorium — Panke reicht’s

Straßen NRW plant, den Kübel-Kreisverkehr an der Mettmanner Straße frühestens in vier Jahren auszubauen. Die Bürgermeisterin und der Landtagsabgeordnete Volker Münchow (SPD) wollen jetzt neuen Druck ausüben.

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Wülfrath. Die Kinder der Parkschule, die damals bei der Gestaltung des provisorischen Kreisverkehrs an der Mettmanner Straße geholfen haben, werden bereits alle ihre Schullaufbahn abgeschlossen haben. Der Kreisel aber ist nach 16 Jahren noch immer ein von der Stadt eingerichtetes Provisorium. „Das ist ein Trauerspiel“, sagt Bürgermeisterin Claudia Panke. „Diese Lösung war ursprünglich für fünf Jahre ausgelegt.“

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Tätig werden müsste Straßen NRW. Doch beim Landesbetrieb tut sich nichts, außer dass diese Maßnahme jährlich munter die Prioritätenliste rauf und runter wandert. Nach Angaben des Landesbetriebs gegenüber der WZ, stand der Kreisel im vergangenen Jahr auf Rang 6 und ist in diesem Jahr wieder auf Rang 7 nach unten gerutscht.

Zusammen mit SPD—Landtagsabgeordnetem Volker Münchow möchte die Stadtchefin jetzt Druck ausüben, damit endlich Bewegung in die Angelegenheit kommt. Eine schriftliche Beschwerde ging bereits an die Straßen-NRW-Geschäftsführerin Elfriede Sauerwein-Braksiek. Panke: „Ich erwarte, dass sich in diesem oder nächstem Jahr etwas tut.“ Münchow möchte das Thema ebenfalls nach Düsseldorf tragen: „Das ist ein gravierendes Beispiel dafür, wie es nicht laufen darf. Da sitzen die Chefs in ihren warmen Sesseln und kriegen nichts davon mit, was hier los ist.“

Bürgermeisterin Panke ärgert nicht nur die vergammelte Kübel-Optik, sie verweist auch auf den desolaten Zustand der Fahrbahn. „Hier wird die Verkehrssicherungspflicht massiv verletzt“, sagt die Stadtchefin und zeigt auf den welligen Asphalt, der schon so manchen Autofahrer auf seinem Sitz abheben ließ. Auch einen Unfall mit einem Radfahrer habe es schon gegeben.

Doch all das sieht man bei Straßen NRW anders. Gerlinde Quack, Projektleiterin der Regionalniederlassung Niederrhein, sagte der WZ: „Die Verkehrssicherheit ist gewährleistet.“ Eine genaue Vorstellung von der Zukunft des Kreisels hat die Verantwortliche auch schon: „Wir gehen davon aus, dass wir die Maßnahme in vier Jahren umsetzen können.“ Und dann fügt sie einen Satz hinzu, der wie eine gute Nachricht klingen soll: „Der Kreisel scheint ja an dieser Stelle zu funktionieren, deshalb setzen wir das Provisorium jetzt auch baulich um.“