70 Kinder trainieren in der Fußballschule
Die Mischung aus Übungen mit Ball und Rahmenprogramm hat sich längst bewährt.
Wülfrath. Die schlimmsten Gegenspieler sind die roten Hütchen. Ihr Stellungsspiel auf dem Grün ist unschlagbar, so ist es nicht ganz leicht, die vielen Plastikhindernisse beim Fußballdribbling zu umkurven. Für Finn gilt das nicht. Er dribbelt um die Kegelhütchen und freut sich, dass der Torschuss auch noch im Netz landet. Alexander Nuss am Spielfeldrand freut sich mit ihm. Vor allem aber, dass es auch den anderen 69 Kindern so gut im Sportpark Erbacher Berg gefällt. Neben dem Ex-Bundesliga-Profi Ferenc Schmidt leitet Nuss die Fußballschule Mittelpunkt, die seit 15 Jahren in den Ferien Fußballcamps mit Training, Mittagessen, Spielzeit und Betreuung bis Mama oder Papa da sind, anbietet. 70 Kinder kicken, dribbeln, lernen Freistöße und Torschüsse auf der Sportanlage.
Das Konzept die Förderung der Freude am Fußball für Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis 16 Jahren steht im Vordergrund, wenn die beiden diese Camps anbieten. Und es spielt keine Rolle, ob die Kinder und Jugendlichen Anfänger, Neueinsteiger, Freizeit- oder Vereinsspieler sind. „Wir fördern alle, mitunter in verschiedenen Gruppen, damit keiner über- oder unterfordert wird“, erzählt Nuss. Eine Trainingsgruppe auf dem Hauptplatz zeigt’s: 14 Jungs führen den Ball eng am Fuß in möglichst kleinen Laufkreisen, dann ruft der Trainer: „Jetzt schneller, jaaaa, noch ein bisschen schneller.“
Gut die Hälfte der 68 Jungen und zwei Mädchen sind ,Wiederholungstäter’“, sagt Nuss. Tausende Kinder haben in den 15 Jahren in Wülfrath das Kicken erlernt, verbessert, verfeinert. „Wir merken, wie sehr die Eltern wissen, dass die Kinder bei uns optimal aufgehoben sind“, sagt Nuss. So trainieren die Kinder, speisen mittags zusammen und haben dann auch mal Pause vom Ball. „Wir bieten Spielgruppen mit Kicker oder Flipper, damit die Kids auch mal Abstand zum Fußball bekommen“, sagt er.
Das Konzept funktioniert, Schmidt und Nuss haben ihre Fußballcamps meist ausgebucht. Doch der große Boom ist vorbei. Der Aufschwung der Nationalmannschaft mit dem Weltmeister-Titel im Jahr 2014 hat nicht nur den Vereinen viele neue Spieler beschert. Auch Mittelpunkt hatte für alle Ferienwochen immer genügend Bewerber, musste manchmal sogar einige auf später vertrösten. Doch nun hat sich das Fußballfieber wieder etwas gelegt, auch Schmidt und Nuss spüren das. „Zudem gibt es immer wieder neue Fußballschulen als Konkurrenz“, stellt Nuss fest. Aber: Mittelpunkt gilt im Kreis Mettmann sowie im Raum Düsseldorf, Essen und Wuppertal als einer der besten Anbieter in der Region — auch deshalb, weil die Kinder hier zum Beispiel nach dem Training noch bis 17.30 Uhr betreut werden, wenn Vater oder Mutter noch arbeiten müssen.