A44-Tunnel Birth: Es werde Licht

Nachdem die Röhre bereits gründlich gereinigt worden ist, folgt nun ein weißer Anstrich. So soll die Sicht verbessert werden.

Velbert. Geputzt ist die lange Röhre schon: Der A 44-Tunnel Birth wurde in den vergangen Tagen gereinigt, damit er bald vollends in neuem Glanz erstrahlt. Im Zuge der Vorabmaßnahmen zur Sicherheitsaufrüstung werden die Innenwände des Tunnels Anfang der kommenden Woche neu gestrichen. Durch die weiße Farbe sollen die Autofahrer besser sehen können. Weitere Umbaumaßnahmen, zum Beispiel an der Elektrotechnik und an den Lärmschutzwänden, sollen bis in den September gehen.

Von 2006 ist die letzte Ausgabe der sogenannten RABT, der „Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln“, nach der auch der Tunnel Birth überarbeitet wird. Der über 30 Jahre alte Verkehrsweg genügte den Standards nicht mehr und wurde vom ADAC sogar als mangelhaft eingestuft. Stufenweise soll die Sicherheit des Tunnels an moderne Standards angepasst werden.

In den Vorabmaßnahmen geschieht das zunächst in vier Schritten. Als Erstes erfolgt der 350 000 Euro teure Neuanstrich: Nach der maschinellen Reinigung mit Hochdruckreinigern und Stahlbürsten kommt weiße Farbe auf den Beton. Mit dem Anstrich wird in den nächsten Tagen begonnen. Über eine Grundierung werden mit Spezialmaschinen zwei Farbschichten aufgetragen. In 14 Tagen rechnet Straßen NRW mit der Fertigstellung der überdimensionalen Malerarbeiten.

Der helle Anstrich ist ein Modellprojekt, das vom Bundesverkehrsministerium begleitet wird. Durch ein Messfeld kann erschlossen werden, wie die neue Farbe sich auf die Lichtverhältnisse in der Röhre auswirkt. In Velbert könne das Projekt laut Straßen NRW gut durchgeführt werden, da der Tunnel nicht so stark befahren wird wie ähnliche Röhren in Düsseldorf oder Essen. Die nötige Vollsperrung für die Messung betreffe weniger Menschen. Nach dem Anstrich wird der Tunnel deshalb erneut für kurze Zeit gesperrt. Wann, hängt vom Vorankommen der Arbeiten ab. Während der Beschichtung läuft der Verkehr auf einer Spur weiter — Autofahrer sollten sich also nicht wundern, wenn auf der Durchfahrt neben ihnen die Wand angepinselt wird.

Nicht nur heller, sondern auch übersichtlicher soll es im Tunnel werden. Piktogramme, die alle 25 Meter aufgehängt werden, und LED-Leuchten, die auf dem Boden festgemacht werden, zeigen den direkten Weg zu den neun Notausgängen. Mitte September geht es dann an die Stromversorgung. Eine Batterieanlage, die bei Stromausfällen die Notbeleuchtung aufrecht erhält, muss ausgetauscht werden.

Die vierte und erst einmal letzte Umbaumaßnahme betrifft die Lärmschutzwände am Anfang des Tunnels. Durch sie wird Ende September, Anfang Oktober ein vier Meter großes Tor geschlagen, das als Notüberfahrt benutzt werden kann. Durch das Tor können Einsatzkräfte der Feuerwehr im Brandfall schnell auf beide Fahrbahnen des Tunnels gelangen.