Wülfrath Angsträume: Schutz für Frauen
Wülfrath · Das Angebot von Stadt und SKFM soll weitergeführt werden. Bedarf sei trotzdem da.
„Ich gebe niemals auf.“ Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn, die zusammen mit Eva-Maria Düring, Bereichsleiterin Familie beim SKFM Mettmann, und Werner Heth vom Bezirksdienst Wülfrath bei der Veranstaltung „Was kann ich selbst tun, um mich zu schützen?“ im großen Saal des Rathauses Rede und Antwort stehen wollte, konnte keine Interessierten begrüßen. „Das Thema Gewalt gegen Frauen ist sicher mit Scham besetzt, aber Informationsbedarf ist auf jeden Fall da“, sagte Gudula Kohn im Gespräch mit der WZ.
Begehungen ergaben insgesamt 21 Angsträume in Wülfrath
Das Angebot basierte auf drei Begehungen, bei denen Frauen, Jugendliche und Senioren ihre „Angsträume“ aufsuchten. Zusammen mit Polizei, Ordnungsamt, der Gleichstellungsbeauftragten und Wener Heth waren sie unterwegs. Insgesamt waren rund 50 Teilnehmer mit von der Partie. Am Ende standen 21 Angsträume auf einer Liste, die Tiefgarage Am Diek und der Weg zwischen der Wasserwelt, ehemaligen Hauptschule und dem Jugendhaus standen ganz oben. „Die Begehungen haben einen Maßnahmenkatalog ergeben. Dezernatsübergreifend wurde an Lösungen gearbeitet“, so Gudula Kohn. So wurde zum Beispiel im Stadtpark Unterholz zurück geschnitten, Leuchtmittel an dunklen Straßen ausgetauscht oder auch ein zerstörtes Geländer ersetzt.
Dass Angsträume dennoch bestehen, ist den Beteiligten bewusst. Eva-Maria Düring rät, solche Gegenden zu umgehen, auch wenn es ein paar Minuten länger dauert. Trotzdem sollten Frauen wissen, wie Selbstschutz funktioniert. „Das beginnt schon beim Auftreten. Wer Selbstvertrauen demonstriert, wird eher nicht angegriffen“, weiß Eva-Maria Düring. Zum kleinen Einmaleins des Selbstschutzes zählen ein Handy für Notrufe oder kleine Alarmgeräte, die einen Riesenlärm verursachen. Von Pfefferspray, Reizgas und Co. rät die SKFM-Bereichsleiterin allerdings ab: „Jedes eigene Verteidigungsmittel kann dazu führen, dass man selbst damit angegriffen wird, wenn man es verliert.“
Die Aufklärungsarbeit soll trotz der mangelnden Resonanz auf jeden Fall weitergehen.