Velbert Auch der „Hubbelsgasser“ fällt aus

Neviges. · Die Tönisheider sind traurig - die VMG will den Weihnachtsmarkt mit einem Dutzend Buden und Einschränkungen am Offers allerdings durchziehen.

Ein Bild aus geselligeren Tagen: der Budenzauber in Tönisheide.

Foto: Bahrmann, Simone (simba(/Bahrmann, Simone (simb)

Der Weihnachtsmarkt des Pfarrcäcilienchores am ersten Adventswochenende vor dem Mariendom wurde wegen Corona längst abgesagt, der mittelalterliche Weihnachtsmarkt am Hardenberger Schloss findet ebenso nicht statt. Jetzt steht fest, dass es auch den „Hubbelsgasser“ auf dem Tönisheider Kirchplatz nicht geben wird. Zum zweiten Mal seit der Premiere im Jahr 1983.
„Einmal hatten wir so viel Schnee, dass wir den Markt gar nicht aufbauen konnten“, erinnert sich Wilbert Hager. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Tönisheide hätte es lieber mit Schnee als mit der Corana-Pandemie zu tun. „In den vergangenen Tagen kamen zahlreiche Leute zu mir in den Laden und fragten, ob denn der Hubbelgasser Weihnachtsmarkt stattfinden würde, der sei doch immer gemütlich. Gerade diese Gemütlichkeit ist es, warum die Durchführung in der jetzigen Situation nicht möglich ist: Man kommt sich nahe, nach dem dritten Glühwein und vielleicht noch einem Schnäpschen fallen die Hemmungen und man nimmt sich freundschaftlich in den Arm.“

Der Florist und Friedhofsgärtner kennt die Stimmung, er ist selber immer mit einem Stand auf dem Markt vertreten. Der Besuch ist ein Muss für alle Tönisheider, auch die schon lange wo anders leben. Auf dem „Hubbeslgasser“ treffen sich Leute, die sich schon lange nicht mehr gesehen hatten. Die beliebte Zusammenkunft zwischen den beiden Kirchen rund um den dritten Advent hätte unter großen Auflagen stattfinden können. „Der Platz müsste eingezäunt werden, die Buden müssten viele weiter auseinander stehen, hinzu kommt ein Einbahnstraßen-System mit Markierungen. Der WC-Wagen muss alle 30 Minuten desinfiziert werden, ebenso alle Stehtische. Außerdem müsste ein Sicherheitsdienst beauftragt werden.

Das verursacht alles viele Kosten, die auf die Budenbetreiber umgelegt werden müssten – das geht nicht“, erklärt Wilbert Hager. „Pro Person müsste ein Platz von zehn Quadratmetern vorhanden sein, das wären dann höchsten 90 Leute. Man stelle sich vor, es fängt an zu regnen, dann drängen sich alle unter den Vordächern der Häuschen. Außerdem könnte es sein, dass der Ausschank von Alkohol in ein paar Wochen gänzlich untersagt wird.“ Den Tönisheider Macher, der bereits den Treckertreff im Sommer absagen musste, bewegen noch andere Sorgen: „Weil Abstand halten so schwierig ist und wenn sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Menschen mit dem Virus anstecken, könnte ich mich ein halbes Jahr im Keller verstecken. Dann würde man mir vorwerfen, dass ich das doch hätte wissen müssen.“

Ein bisschen weihnachtliches Ambiente erhält der Kirchplatz dennoch: Der Weihnachtsbaum mit der Lichterkette soll auch in diesem Jahr mit den bunten Geschenkpaketen behangen werden. „Anschließend kommen wir mit den Budenbetreibern zusammen, selbstverständlich mit gebührendem Abstand, trinken einen kleinen Glühwein und hoffen darauf, dass es im nächsten Jahr besser wird“ , so Hager.

Velbert Marketing hält am Plan
für den Markt am Offers fest

Die Velbert Marketing GmbH (VMG) hält allerdings an ihren Vorhaben fest, an den ersten beiden Adventwochenenden einen Weihnachtsmarkt auf dem Platz am Offers durchzuführen. Obwohl inzwischen in vielen Städten die Weihnachtsmärkte komplett abgesagt sind, ist Veranstaltungsmanagerin Daniela Hantich zuversichtlich: „Wir planen weiter. Inzwischen haben wir die Zusage einiger gewerblicher Anbieter.“ Allerdings wird es Einschränkungen geben: „Es werden nur zehn bis zwölf Stände aufgebaut, der Offersplatz wird eingezäunt, um den Zulauf zu steuern, ein Security-Dienst wacht darüber. So ähnlich wie beim Hardenerberg Open-Air, das war gewissermaßen ein Test.“