Aufbruchstimmung bei der Kreissynode

Mitglieder beraten über Reformen und Fusionen. Sie suchen Wege, junge Leute anzusprechen.

Foto: Ulrich Bangert

Tönisheide. Die Synode des Kirchenkreises Niederberg traf auf ihrer Tagung im evangelischen Kirchenkreis eine wichtige Entscheidung: Alle Kindertageseinrichtungen in Velbert gehen aus der Trägerschaft der evangelischen Gemeinden auf den Kirchenkreis über. „Das Kinderbildungsgesetz wird immer komplizierter und fordert von der Trägerseite größere Einheiten“, beschreibt Superintendent Jürgen Buchholz und versichert, dass sich für Eltern und Kinder nichts ändern wird. „Es ist eine Entlastung für die Presbyterien der einzelnen Gemeinden. „Unser Ziel ist es, die Kitas zukunftsfähig zu machen, Schließungen sind nicht gewollt. Für die Velberter Stadtverwaltung ist es auch einfacher, statt mit fünf Gemeinden nur noch mit einem Träger zu sprechen.“

Daneben berieten die Synodalen, wie die Kirche die Menschen erreichen kann. „Früher kamen die Menschen in die Kirche, jetzt muss die Kirche raus, um junge Erwachsene anzusprechen, wie mit der Summer-Church in Wülfrath, bei der Gottesdienst im Sand stattfindet.“

Im 500. Jahr nach der Reformation kündigt Pfarrer Buchholz an, dass sich Kirche verändern wird: „Die Strukturen müssen sich anpassen, die Inhalte nicht. Die Kirchenmitglieder werden sich auf neue Gemeindeformen und Fusionen einstellen.“ So ist zurzeit eine Zusammenlegung der kleinen Gemeinde Schöller mit der Gemeinde Gruiten im Gespräch. „Das ist schon ziemlich traurig, denn die gibt es seit 1530 und ist eine damit die älteste evangelische Gemeinde im Bergischen Land.“

Im vergangenen Jahr fanden „Auswärtsspiele“ statt, bei denen Gemeinden mit Pfarrer, Kirchenmusiker und Küster in eine andere Gemeinde zogen und Gottesdienst nach heimatlicher Art abhielten.

Anschließend wurde über Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert. Diese „Auswärtsspiele“ sollen als „Freundschaftsspiele“ weitergeführt werden.