Ausschuss gibt Grünes Licht für den Bau eines Stadions
Auf der verfüllten Deponie entsteht eine Sportanlage.
Velbert. Die Zeit läuft: Bis Ende nächsten Jahres muss mit dem Bau eines Fußballstadions am Sportzentrum begonnen worden sein. Die Stadt Velbert hat sich nach der Abnahme der verfüllten Deponie durch die Bezirksregierung verpflichtet, die Oberfläche zu versiegeln. Der Bau einer Sportanlage schien ein ideale Lösung. Der Deponiekörper wurde bereits entsprechend profiliert.
Im Haupt- und Finanzausschuss stellte Bürgermeister Dirk Lukrafka das weitere Vorgehen in Sachen Fußballstadion dar. Eine vernünftige gewerbliche Nutzung mit Hochregallager oder Maschinen, die Schwingungen auslösen, ist wegen des Untergrundes nicht machbar. Eine simple Abdeckung mit einer Asphaltschicht würde 1,1 Millionen Euro kosten. Neben dem Stadion mit 2000 Stehplätzen, die bei Bedarf verdoppelt werden können, soll ein Übungs- und ein Jugendplatz entstehen. Dazu ein Funktionsgebäude mit integrierter Sitzplatztribüne und Multifunktionsraum, der auch an Vereine und einzelne Personen vermietet werden kann, wie der Bürgermeister ausführte.
Auch die Kartsportler des MSC Neviges-Tönisheide, die bisher mehr schlecht als recht an der Hardenbergschule trainieren, könnten auf den dortigen Parkplätzen ihrem Sport nachkommen. „Unser Ziel ist es, die 2009 ermittelten Kosten von 7,4 Millionen Euro zu halten“, so Dirk Lukrafka. Finanziert werden soll der Stadionbau durch den Verkauf der bisherigen Sportstätten Sonnenblume und Am Berg. Die Anlagen liegen konfliktträchtig in Wohngebieten und haben einen hohen Unterhaltungs- und Reparaturbedarf. Durch ihre Aufgabe wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen, der durch die A 44 besonders interessant für Pendler in Richtung Düsseldorf wird.
August-Friedrich Tonscheid, Velbert anders
„Die inzwischen eingetretene Kostensteigerung kompensieren wir durch den Verzicht auf eine Vollgastronomie und einer Hausmeisterwohnung, so dass wir jetzt bei 7,6 Millionen liegen. Ein Angebot, dass es so schnell nicht wieder gibt. Ich finde, das ist eine gelungene Anlage, die ich mit ihnen etablieren möchte“, warb der Bürgermeister um Zustimmung.
Die wurde ihm durch Dirk aus dem Siepen von den Unabhängigen Velberter Bürgern verwehrt: „Das ist der falsche Zeitpunkt, die Haushaltslage gibt das nicht her.“ Weil durch das Konzept wichtige Flächen für die Stadtentwicklung frei werden, signalisierte SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Hübinger Zustimmung. Der sonst so kritische August-Friedrich Tonscheid geriet sogar ins Schwärmen: „Das ist mit Sicherheit ein Dreifach-Plus. Wenn wir uns das jetzt nicht leisten, werden wir es uns nie mehr leisten.“ Mit elf Ja-Stimmen und vier Gegenstimmen gab der Ausschuss den Anpfiff zum Bau für das lange umstrittene Stadion.