Baustellen: „Das ist Stadtreparatur“
Im Auftrag der GWG werden an der Ecke Goethestraße/Schillerstraße die alten Gewerbebauten abgerissen.
Wülfrath. Baustelle mit Aussicht: Von den Höhen des Höfchens eröffnet sich der beste Blick auf die Arbeiten der Bagger. Im Viertelstundentakt fallen die Wände, brechen Decken und Böden ein. Mit einer hydraulischen Zange beißt sich der Greifarm des Baggers im alten Beton fest und reißt ihn aus dem Gefüge.
Der Fortschritt ist schnell sichtbar. Im Auftrag der GWG werden an der Goethestraße/ Ecke Schillerstraße alte Wohngebäude, die Immobilien des Tiefbauunternehmens TIW und das ehemalige Autohaus Beuteführ abgerissen.
Auf dem 5506 Quadratmeter großen Areal sollen Wohnungen, Büros, Praxen und kleinere Geschäftseinheiten entstehen. Noch ist offen, ob die GWG als Bauherr in Aktion treten wird. Geschäftsführer Juan-Carlos Pulido: „Wir müssen das nicht selber tun.“
Es ist der Start für einen weitreichenden Umbau der Goethestraße: Rathaus, Stadthalle und Parktheater (Aldi) sollen folgen. Für Pulido ist der aktuelle Abriss mehr als nur die Vorbereitung eines Baufeldes: „Wir machen hier Stadtreparatur.“ Denn: Weder ein Autohaus noch ein Bauhof eines Tiefbauer würden mitten in die Stadt gehören.
Der Abriss ist mit einigen Überraschungen verbunden, wie Pulido bei einem Ortstermin berichtet. „Nachdem wir ein Haus vor dem Anrücken des Baggers vom Stromnetz abgekappt hatten, haben wir noch einmal den Lichtschalter bedient. Und überall war noch Strom drauf“, schildert er einen Vorfall.
Das zweite Stromkabel konnte bald gefunden werden. Entdeckt wurden aber auch mehrere unterirdische Öltanks, von denen im Vorfeld nichts bekannt war. Auf mehr als 500 Kubikmeter beziffert der GWG-Chef die Menge des Bauschutts, die abtransportiert werden muss.
Für die zukünftige Bebauung des Areals zwischen Wasserwelt und Schillerstraße hat die GWG bereits Vorstellungen entwickelt. Erste Skizzen liegen vor. „Das ist erst einmal nur eine Idee. Ein Hinweis auf das, was möglich ist“, sagt Pulido. Schwerpunkt solle aber eine Wohnnutzung werden. Pulido: „75 Prozent Wohnen, 25 Prozent gewerbliche Nutzung.“
Entlang der Schillerstraße soll demnach im Schwerpunkt der Wohnungsbau entwickelt werden, „von hoher Qualität und natürlich barrierefrei“. An der Goethestraße sollen zwei kleinere Ladeneinheiten entstehen. Für erstes und zweites Geschoss sind Arztpraxen und Kanzleien vorgesehen. Fürs ganze Vorhaben gilt: Es könnte ans Blockheizkraftwerk des Hallenbads angeschlossen werden. Pulido: „Das wäre ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“