Musikzug der Feuerwehr begeistert im Forum Niederberg

Grandioses Finale mit Gänsehaut. Die Musiker ziehen in Bademänteln und mit Boxhandschuhen ein.

Velbert. Henry Maske ließ grüßen: Zum Auftakt seines Konzerts hatte der Musikzug der Feuerwehr im Forum Niederberg „Conquest of Paradise“ gewählt. Ein Rumpfteam intonierte die Filmmusik, während die übrigen Musiker wie einst Boxer Maske im Bademantel einzogen — mit Dirigent Armin Jakobi in Boxhandschuhen und Musikzugführer Klaus Poerschke als Weihnachtsmann. Es war nicht die einzige Überraschung, die das Blasorchester bereithielt.

Unter dem Motto „Italien“ unternahm der Musikzug einen musikalischen Streifzug durch das Land am Mittelmeer. Einem beliebten Klassiker, Hymne und Triumphmarsch aus Verdis „Aida“, folgte „Nessun Dorma“ von Puccini — jene Arie, der Paul Potts in einer Casting-Show neue Bekanntheit verlieh. Nach der „Funiculi-Funicula Rhapsody“ ging es ins „Tirol 1809“. Die sinfonische Dichtung von Sepp Tanzer beschreibt den Aufstand der Tiroler: Sauber und präzise folgte das Orchester dem Dirigenten durch schön gespielte Soli und die voluminöse Beschreibung der Schlacht am Bergisel. Nach der heimlichen Landeshymne „Dem Land Tirol die Treue“ erhielten die Musiker schon zur Pause stehenden Applaus.

Ein weiteres Highlight setzte Alexander Edelstein mit gefühlvollem Flügelhornsolo (und Sombrero) in „Children of Sanchez“, der Musik zum gleichnamigen Film über einen mexikanischen Farmer (Anthony Quinn). Es folgte ein Hörgenuss der besonderen Art: Ohne ihre zuvor „heißgelaufenen“ Instrumente, nur mit den Mundstücken, spielten die Trompeter „Mouthpiece Mania“, ein Medley von „Zarathustra“ über die „Blaue Donau“ bis zum „Can Can“. Der quakige Sound klang wie ein Gruß aus Entenhausen. Das Publikum amüsierte sich köstlich.

Die Potpourris „Rossini’s Birthday Party“ und die „Italo-Oldies“ fanden ebenso begeisterten Zuspruch wie „Die lustigen Dorfschmiede“ mit den Nachwuchsschlagzeugern Alexander Pagel und Janis Külchen — als Solisten an Hammer und Amboss.

Dann unterbrach Sepp Hoguth, Chef der Löschzüge in Velbert-Mitte, den Ausklang: Er kam in schottischem Kilt und mit Dudelsack auf die Bühne. Nach seinen ersten Tönen von „Highland Cathedral“ fiel das Orchester ein — und erhielt Unterstützung durch das Dudelsackensemble der VHS, das unter Leitung von Werner Hoffrichter auf die Bühne zog.

In bewegender Harmonie von Dudelsäcken und Musikzug erfüllte die Hymne den Saal — ein grandioses Finale mit Gänsehauteffekt, für das sich das Publikum stehend und mit frenetischem Beifall bedankte. Red