Sportliche Kinder: 200 Grundschüler geben Vollgas bei den „Action Days“
200 Grundschüler nahmen in der Sporthalle Fliehte bei der zehnten Auflage des „Action Days“ teil — und hatten großen Spaß.
Wülfrath. Die Hupe hallt scheppernd. Und los geht’s. Mensch! Ist der flott: Ein schneller Antritt, dann springt er über die quer gestellte Kiste. Mit der Landung liegt er fast ganz flach auf dem Boden und rutscht unter einem Band hindurch, um im nächsten Moment sicher und im guten Tempo über einen schmalen Steg zu balancieren.
Im Spurt geht’s zurück zur Gruppe. Dort scharrt Luca mit den Turnschuhe. Diese Action macht dem Parkschüler Spaß. Und bewegen kann er sich wirklich ziemlich gut. „Ich mache Judo“, sagt der Neunjährige. Beim Action Day aller Grundschulen ist er da gut aufgehoben.
Dieser Tag für den sportiven Tatendrang feiert Geburtstag. Zum zehnten Mal wird er in der Sporthalle Fliethe durchgeführt. Er richtet sich an die dritten Klassen — Park-, Lindenschule, Grundschule Ellenbeek und Freie Aktive Schule machen mit.
200 Jungen und Mädchen tummeln sich in der Halle. „Als wir vor zehn Jahren angefangen haben, waren es 320“, sagt Angelika Besche. Auch am Action Day geht der demografische Wandel nicht spurlos vorbei. Die Lehrerin von der Grundschule Lindenstraße ist seit Anfang an dabei. „Die Letzte aus dem ersten Orga-Team“, sagt sie. Und so hat sie auch diesmal wieder federführend die Veranstaltung vorbereitet.
Zehn Stationen sind in der Halle aufgebaut. „Im November sprechen wir im Kollegenkreis ab, welche Geräte eingesetzt werden, welche vielleicht neu eingeführt werden“, sagt sie. Von den Aufgaben, die bei der Premiere 2001 zu bewältigen waren, sind noch zwei im Programm: das Sackhüpfen und das Rollen eines Riesenballs.
Dieses kunterbunte, runde Ungetüm ist mit seiner lichten Höhe von gut 1,50 Meter Blickfang Nummer eins. Schnellstmöglich muss er durch einen Slalomparcours bewegt werden. Die Kinder sind oft kleiner als der Ball und sehen so kaum die Hindernisse. Doch Paul (8) und Aaron (10) aus der Lindenschule lassen sich davon nicht aufhalten. Mit dem Startsignal rasen sie los, schieben den Ball zwischen den schwarzen Ständern hindurch, hasten zurück, übergeben in bester Staffelmanier an Hannah (8) und Finnley (9), die den rollenden Farb-Riesen etwas langsamer, aber umso sicherer in Bewegung halten. Sie lachen und laufen — Bewegung macht Spaß.
„Spaß im Allgemeinen und Spaß am Sport. Darum geht es“, weiß Monika Gesekus, stellvertretende Leiterin der Grundschule Ellenbeek. Dieser Action Day sei eine bewusste Unterbrechung der normalen Schulwochenstruktur. „Und das tut gut.“ Nicht nur 45 Minuten lang, sondern sich mal einen ganzen Vormittag lang bewegen — das ist aus Besches Sicht ein wichtiger Aspekt des Aktionstages.
Die Lehrer, fügt sie an, könnten zudem Bewegungsdefizite erkennen. „Ich muss aber sagen, dass diese Defizite in den vergangenen Jahren immer weniger geworden sind.“ Das führt sie unter anderem auf eine höhere, kindgerechtere Qualität des Sportunterrichts zurück. „Und auch auf die Wülfrather Sportvereine. In denen sind viele Kinder unterwegs. Die Vereine leisten tolle Arbeit“, lobt die Lehrerin — und drückt wieder auf die Hupe: „Stationen wechseln.“