Neviges Bei Elektro Dopstadt gehen die Lichter aus

Neviges · Am Samstag, 21. Dezember, öffnet das Geschäft letztmalig. Verbraucher schätzten die Leuchtmittel- und Batterien-Beratung.

Brigitte Boesch berät am 21. Dezember zum letzten Mal im Geschäft von Elektro Dopstadt rund um Leuchtmittel und Batterien.

Foto: Ulrich Bangert

. Am Samstag, 21. Dezember, öffnet Elektro Dopstadt zum letzten Mal das Geschäft an der Elberfelder Straße 37. Damit verschwindet nach 40 Jahren ein weiteres Fachgeschäft in der Nevigeser Fußgängerzone. Für den Firmeninhaber Herbert Dopstadt verkaufte Brigitte Boesch seit 21 Jahren Leuchtmittel und andere Elektroartikel, Staubsaugertüten und hochwertige, von Künstlern hergestellte Geschenkartikel. Ihr Rat wird sehr geschätzt: „Die gute Mutter in Sachen Birnen“, bringt es Kundin Marion Bangert auf den Punkt, die sich jetzt fragt, wo man denn in Zukunft Glühbirnen in unterschiedlichen Formen bekommt. Vorsichtshalber bevorratete sich die Nevigserin noch einmal mit Leuchtelementen für den Badezimmerschrank.

„Wir hatten immer viele Exoten und bestimmte Fassungen in den Regalen, deshalb kamen viele Kunden von außerhalb“, weiß die Fachfrau. Auch in Sachen Batterien konnte sie der Kundschaft weiterhelfen. Wenn mal nichts auf Lager oder bestellbar war, hatte die freundliche Verkäuferin immer einen Tipp parat, so wie am Donnerstag, als ein älterer Herr wissen wollte, wo er einen alten Lampenschirm neu bespannen lassen kann. „Fragen Sie doch mal beim Raumausstatter Reineke, der kennt bestimmt jemanden, der so was macht.“

Angelika Hesmert bedauert die Schließung: „Frau Boesch hat alles möglich gemacht.“ Der Ehemann denkt an die gute Beratung, als der Verkauf der stromfressenden, herkömmlichen Glühbirnen auslief und sich die Verbraucher auf neue Leuchtmittel einstellen mussten. Wilfried Hesmert trauert dem Laden noch aus einem anderen Grundnach: „Ausflügler haben nichts mehr, was sie ihren Enkeln aus Neviges mitbringen können. Das kann auch mal eine Taschenlampe sein“, sagt er und sein Blick fällt auf eine kindgerechte Leuchte im Form eines Marienkäfers.

Den Niedergang der Nevigeser Innenstadt bekam Britte Boesch zu spüren, zuerst nach dem der Drogeriemarkt Rossmann und später als das Kaufhaus Gassmann dicht gemacht hatten. Was mit dem bald leerstehenden Ladenlokal von Dopstadt passieren wird, vermag die Kauffrau nicht zu sagen: „Jetzt wird erst einmal der Jahresabschluss gemacht, dann schauen wir, wie sich das weiterentwickelt.“ Am Donnerstag kamen Kunden nicht nur zum Verabschieden und um sich für die Tipps in den vergangenen Jahren zu bedanken vorbei, einige hatten kleine Geschenke dabei verbunden mit herzlichen Umarmungen und Glückwünschen zum Geburtstag. Brigitte Boesch ist ein Jahr älter geworden und nutzt die Möglichkeit, um vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. So sehr die fitte Jungseniorin es bedauert, den Laden zu schließen, umso mehr freut sie sich auf den kommenden Lebensabschnitt. Da hat sie nicht nur mehr Zeit für die treue Hündin Lisa, sondern auch für ihre Hobbys.

Da ist zum einen die Malerei. Mehrere Bilder von Brigitte Boesch schmückten bisher das Ladenlokal. „Dafür werde ich wieder mehr Zeit haben.“ Daneben will sie sich fit halten für ihre nicht alltäglichen Abenteuer. Nach einem ersten Tandem-Fallschirmsprung möchte sie im kommenden Jahr aus 5000 Metern Höhe der niederländischen Insel Texel entgegenschweben. Dazu hat sie sich vorgenommen, die Unterwasserwelt weiter zu erkunden: „Da, wo es viele bunte Fische gibt.“